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Hanna Kleber

Hanna Kleber ist Gründerin und Geschäftsführerin von KPRN network, eine der führenden PR- und Marketing-Agenturen für Tourismus in Deutschland.

1. Frau Kleber, Wann haben Sie persönlich Blogger zum ersten Mal wahrgenommen?

Blogger spielen für uns bereits seit mehreren Jahren eine zunehmend große Rolle. Insbesondere in den letzten zwei Jahren haben sich Blogs auch in Deutschland als ernstzunehmender Kanal für unsere PR-Arbeit etabliert.

2. Was war Ihr erster Gedanke, als Sie von der Gründung des Reiseblogger Kollektiv gehört haben?

Spannend! Und endlich hört sich etwas nach Struktur an im Blogger-Dschungel. Darum haben wir das Kollektiv auch gleich zu uns in die Agentur eingeladen. Der Austausch war, so denke ich, für beide Seiten extrem wertvoll.

3. Inwieweit haben Ihre Agentur bzw. Ihre touristischen Kunden bisher mit Reisebloggern zusammengearbeitet?

Wir planen inzwischen Bloggerreisen genauso wie klassische Pressereisen. Je nach Zielgruppe des Kunden sind Blogger in Deutschland unverzichtbar geworden. Bei der Planung der Bloggerreisen gibt es ein paar Besonderheiten, so benötigen sie bereits während der Reise genug Zeit, um die Blogbeiträge zu schreiben. Bei Destinationen wie Namibia oder Northern Territory und sicherlich auch in bestimmten Regionen in Thailand und Südafrika ist es beruhigend zu wissen, dass ein Blogger nicht ständig online sein muss. Denn das ist an manchen exotischen Orten der Erde, wie ich finde, zum Glück noch nicht der Fall.

4. Wie unterschiedlich handhaben die von Ihnen betreuten Destinationen den Umgang mit Blogs und Social Media?

Wie schon gesagt kommt es auf die Zielgruppe des Kunden an. Generell hegen eigentlich alle unsere Kunden Interesse an Bloggern und natürlich an Social Media. Darum ist es extrem wichtig, die einzelnen Blogger zu kennen und zu wissen, wie sie arbeiten. Wie bei jeder PR-Aktion spielt auch hier am Ende das Ergebnis die wichtigste Rolle. Darum warten wir natürlich auch auf eine einheitliche Bewertungsgrundlage von Blogbeiträgen. Leider gibt es dafür noch nicht DIE Lösung, und das macht es gerade bei eher konservativen Kunden schwierig, sie von Bloggerreisen und den anschließenden Beiträgen zu begeistern. Manche reagieren zögerlich, weil keine klare Messbarkeit gegeben ist.

5. Was macht für Sie eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem Reiseblogger aus?

Da gibt es für uns keine Unterschiede zu den klassischen Medien. Erfolgreich bedeutet, tatsächlich in dem besprochenen Umfang auf den festgelegten Kanälen zu berichten. Vorher wird geklärt, welche Zahlen der Blog liefert, das ist die Entscheidungsgrundlage für viele unserer Kunden. Die Blogs mit den meisten Lesern werden natürlich bevorzugt ausgewählt. Natürlich schauen wir aber auch, ob der jeweilige Blog thematisch zu unseren Kunden passt und ob er vom Layout etwas her macht. Bisher können wir jedenfalls sagen, dass sich die Kooperationen mit Bloggern erfreulich unkompliziert und zufriedenstellend gestaltet haben.

6. Wie wird Ihrer Meinung nach die weitere Entwicklung der neuen (Blog-)Medien die touristische Medienlandschaft beeinflussen?

Ich glaube, dass es immer mehr einher gehen wird, bzw. dass sich das eine und das andere befruchten. Schauen Sie sich die Magazine, die Tageszeitungen an: Jeder hat heute eine App oder zumindest einen Online-Auftritt. Anders geht es meiner Ansicht auch nicht in dieser mediengeprägten Welt, in der es sekündlich neue Meldungen gibt. Für die touristische Medienlandschaft sehe ich ein großes Potential, wenn sie beide Bereiche nicht voneinander trennt. Im Gegenteil können sich beide hervorragend ergänzen. Es wird immer Menschen geben, die Papier in der Hand halten wollen. Das ist ja auch ein haptisches Erlebnis, das es so in der digitalen Welt nicht gibt. Bilder und Emotionen, von denen die Tourismusbranche lebt, können in der digitalen Welt um Videos und Filme erweitert werden. Das ist doch toll! Heute kann ich hören und sehen, wie es in Chile ist. Das war früher gar nicht möglich.

7. Inwieweit nutzen Sie persönlich und Ihre Agenur Social Media?

Wir nutzen Social Media sehr aktiv und haben bereits vor einigen Jahren ein eigenes Team dafür gegründet. Neben unserer Visitenkarte im Web, unserer Website kprn.de, sind wir bei Facebook, Twitter und Pinterest präsent. Ich persönlich musste mich zugegebenermaßen zuerst an die sozialen Medien gewöhnen. Inzwischen bin ich selbst bei Facebook und finde es toll, dass ich miterleben kann, wo meine Freunde und Bekannten sich aufhalten und was sie bewegt. Mein Sohn und meine Tochter führen mich gerade in die Welt von Twitter ein. Ob das meins wird, weiß ich noch nicht. Spannend ist es allemal!

Vielen Dank für das Interview!

Kontaktmöglichkeiten: KPRN network