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Johannes Winter ist seit 2009 Leiter der Unternehmenskommunikation bei der deutschen Fluggesellschaft Condor. Die Abteilung hat er mit seinem Amtsantritt kontinuierlich auf- und immer weiter ausgebaut. Vor der Tätigkeit bei Condor war Winter Leiter der Unternehmenskommunikation bei AOL Deutschland. Begonnen hat der Volljurist seine Kommunikationslaufbahn allerdings in der Politik, wo er zunächst Sprecher der FDP Berlin und deren Vorsitzendem Dr. Günther Rexrodt und danach Sprecher von Silvana Koch-Mehrin in Brüssel war. Johannes Winter ist zudem seit März 2012 Leiter des Luftfahrpresseclubs Regionalkreis Mitte.

1. Wie ist Social Media in die Unternehmenskommunikation von Condor eingebunden?  

Grundsätzlich sind bei Condor die beiden Abteilungen Unternehmenskommunikation und Marketingkommunikation getrennt. Vor allem bei Social Media ist wichtig, dass wir uns eng abstimmen, so dass Inhalt, Form und Darstellung aus einem Guss gegenüber den Empfängern ankommen. Grundsätzlich setzen daher beide Abteilungen ihre Botschaften abgestimmt um, wie bisher im Bereich der klassischen Medien auch.

2. Wie hat sich das Social Media Engagement von Condor in den vergangenen Jahren verändert?  

Airlines sind erstaunlich innovativ. Beim Thema Social Media sind wir dennoch nicht die Early Birds. Wir profitieren hier von den Erfahrungen anderer Unternehmen. Ein solides Konzept und eine ganzheitliche Kommunikationsstrategie sind uns wichtiger, als schnelle Erfolge zu realisieren. Das hat sich aus unserer Sicht auch als Vorteil erwiesen.

Ich sehe uns in Deutschland noch nicht in der Phase, wo Social Media Mainstream ist. Das heißt, dass die klassische Unternehmenskommunikation immer noch die wichtigere Rolle spielt. Schaut man jedoch auf den Medienkonsum und die beliebtesten Informationsquellen für junge Menschen, dann ist schnell klar: Im Netz wächst die Anzahl der Entscheider und dort muss ich präsent sein um bei der Entscheidung, wo fliege ich hin und mit wem fliege ich dabei zu sein.

3. Wann haben Sie Blogger zum ersten Mal wahrgenommen?  

Persönlich habe ich bereits in einer früheren Tätigkeit vor etwas mehr als fünf Jahren Kontakt zur damaligen Bloggerszene aufgenommen. Ich bin extrem erstaunt, wie groß die Entwicklungen seitdem sind und über einen Paradigmenwechsel im Selbstverständnis von vielen Bloggern.

4. Was macht für Sie eine gelungene Kooperation mit einem Blogger aus?

Das, was jede gute Kooperation ausmacht: Beide Partner sind mit den Ergebnissen zufrieden. Was das konkret heißt, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, da wir dabei sind, unsere Erfahrungen zunächst einmal zu bewerten. Was für mich schon ein großer Gewinn an sich ist, ist, wenn sich ein relevanter Blogger mit unserem Unternehmen auseinandersetzt. Im Idealfall wird dieser dann quasi von selbst ein Empfehler.

5. Wie informieren Sie sich über Trends in Social Media?

Auf Blogs… im Social Web… Ich nehme auch gerne auf einer der vielen Akquiseveranstaltungen und Konferenzen teil, wo Experten und Pseudoexperten ihr Wissen und ihre Kenntnisse über das Social Web weitergeben.

6. Kann Social Media Unternehmensstrukturen verändern und wenn ja wie?

Ja. Vieles, was Jahrzehnte lang richtig war, muss in Frage gestellt werden. Das geht einmal quer durch das Unternehmen: Kundenservice, Marketing, Kommunikation, Vertrieb, Produktmanagement und viele operative Bereiche profitieren von den Neuerungen oder müssen sich auf starke Veränderungen einstellen. Bei aller Euphorie: Wir sind noch nicht so weit, dass sich die Mehrzahl der Leute jetzt und sofort ändern muss, aber die Richtung ist klar.

7. Wie nutzen Sie persönlich Social Media?

Halb beruflich, halb privat. Mir ist wichtig, dass ich den Überblick behalte und mitreden kann. Einige Tools nutze ich intensiver, andere nur passiv und bei anderen habe ich mich nur registriert. Mein persönlicher „Hub“ ist www.johanneswinter.de , wo ich about.me nutze, um präsent zu sein.

Vielen Dank für das Interview!