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Journalist vs. Blogger? Das Reiseblogger Kollektiv in Dubai

Flughafen Hamburg. Im Zubringer nach Frankfurt steigt die Unruhe. Kurz vor dem Start stellt die Lufthansa eine Delle am Flugzeug fest. Nichts Schlimmes wie sich bald zeigen wird, doch bis zu diesem Bald berät sich etwa ein halbes Dutzend Reisende lautstark über mehrere Sitzreihen hinweg. Es fallen Sätze wie „Dann soll die TUI uns halt auf den Direktflug von Hamburg nach Dubai umbuchen“. Jörg und ich schauen uns an und wissen: Das sind die mitreisenden Journalisten.

PK zur Präsentation des Sommerprogramms der TUI in Dubai / © Heike Kaufhold, Koeln-Format.de

Wie jedes Jahr im Herbst hat die TUI Anfang November einen Charter mit Journalisten vollgeladen, um ihnen ihr Sommerprogramm fürs kommende Jahr zu präsentieren. Diesmal sollte es nach Dubai gehen – inklusive einer Neuerung: Zum ersten Mal wurden auch Reiseblogger eingeladen. Neun Plätze wurden für die neuen Kollegen freigemacht, fünf davon durfte unser Kollektiv belegen. Schon im Vorfeld hieß es von TUI-Seite: Man erwarte nicht, dass wir über die Präsentation berichten. Das sei schließlich nur wenig zielgruppenrelevant. Jau! Es gehe vorrangig darum, sich kennenzulernen, sich zu beschnuppern, zu schauen, ob und wie man in Zukunft zusammenarbeiten kann. Für uns ein toller, aus Sicht einiger klassischer Journalisten anscheinend ein unverständlicher Schritt – wie wir im Verlauf der Reise noch feststellen sollten… Journalist vs. Blogger?

Jörg und ich schalten uns in das Kabinengeschehen auf Hamburgs Rollfeld ein. Die Mittfünfzigerin neben mir: „Ach, dann seid ihr diese Blogger, oder?“ Diese – kein schöner Artikel. Dabei meint sie es gar nicht böse. Sie weiß nur einfach nichts mit uns anzufangen. Geschweige denn, was wir so den ganzen Tag mit dem Internet anfangen. Doch das Eis ist schnell gebrochen, es wird klar: Die Mitarbeiterin der touristischen Fachzeitschrift fvw ist ernsthaft interessiert. Sie will es wirklich beigebracht bekommen, wer oder was Blogger sind.

„Moment“, sage ich. „Ich schick‘ nur noch kurz einen Tweet an die anderen, dass wir uns verspäten.“ Darauf sie: „Ha, ich weiß, was du machst – du twitterst!“ Ich freue mich, dass sie sich freut, hebe meinen Daumen und denke „Gefällt mir“. Ich sag’s aber nicht. Man will ja nicht gleich alle Klischees bestätigen.

Mit TUIfly nach Dubai / © Nina Hüpen-Bestendonk, Smaracuja.de

Der Flieger hebt ab, der Frau raucht schon bald der Kopf. Kann ich gut verstehen – wer blickt bei den ganzen sozialen Netzwerken schon noch durch?! Sie fragt: Was ist denn ein Hashtag? Wir trinken: Kaffee. Ich erkläre: Liken, Tweeten, Instagramen. Wir schauen aus dem Fenster: Landung in Frankfurt.

Nach dem Aussteigen verlieren wir uns aus den Augen, aber wir werden uns ja wiedersehen – in Dubai!

Dubai aus dem getönten Busfenster / © Nina Hüpen-Bestendonk, Smaracuja.de

Zwei Tage und unzählige Eindrücke (aus dem Reisebus und von einem kochenden Seelenretter, von Jojo-Wettkönigen, einem 90er-Jahre-Segeltörn und der späten Erkenntnis, wirklich in der arabischen Welt zu sein) später sitzen wir alle gemeinsam, Journalisten und diese Blogger, in einem kühlen Konferenzraum und lauschen der TUI-Präsentation. Wir twittern über dieses und jenes und versehen alles mit dem Hashtag #TUIDubai13. Und dann plötzlich taucht zwischen unseren Beiträgen doch tatsächlich ein Tweet von der fvw auf – MIT Hashtag: „TUI: Der neue CEO Clemens über seine Ziele: Der Bericht auf fvw.de. #TUIDubai13″. Superklasse! Schnell gelernt, schnell geschaltet – wofür Flugverspätungen doch manchmal gut sein können.

Ein Teil der Bloggercrew / © Angelika Schwaff, Ichweisswo.Blogspot.de

In der Mittagspause gibt es weitere Annäherungen zwischen Journos und Bloggern. Angelika nimmt sich außerdem die Zeit, einer Kollegin aus dem Reisejournalismus zu erklären, was Blogger tun. Man scheint uns gegenüber aufgeschlossen zu sein – leider gilt dies nicht für alle.

Im weiteren Verlauf der Pressekonferenz bekommen die TUI-Sprecher auf der Bühne auch kritische besorgt klingende Fragen gestellt wie: „Werden Sie im nächsten Jahr NOCH mehr Blogger einladen?“ Hört sich stark nach der Angst an, bei der nächsten Präsentation keinen Platz mehr abzubekommen. Und tatsächlich bestätigen mir einige Printkollegen im späteren Gespräch, dass es in der klassischen Schreiberriege eine steigende Bersorgnis gibt, wir könnten ihnen in Zukunft irgendetwas wegnehmen. Schade eigentlich, das ist doch gar nicht unser Ziel.

Das Aquarium im Atlantis-Hotel / © Heike Kaufhold, Koeln-Format.de

Die schönste Szene im Rahmen dieser Thematik trägt sich am Abend unseres Dinners im Atlantis-Hotel zu. Zusammen mit einer Gruppe Journalisten geht Nina die geschwungene Treppe des Hotels in Richtung Aquarium hinunter, als eine ältere Journalistin in die Runde fragt: „Darf man hier kurz stehenbleiben und ein Foto machen?“ Daraufhin Nina scherzhaft: „Nein, das geht auf gar keinen Fall.“ Die Frau erkundigt sich: „Sind Sie Blogger?“ – „Ja, wieso?“ – „Weil Sie so aggressiv sind.“

Offenbar gibt es wirklich noch einige Dinge zwischen Journalisten und Bloggern zu klären. Wir sind bereit für diesen Dialog und freuen uns, hier und da ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Nur eines können wir in diesem Leben nicht mehr werden: Aggroblogger. Die Domain ist bereits vergeben.

Comments ( 30 )
  • Jörg says:

    Kann ich nichts mehr hinzufügen und alles bestätigen :-)
    VG, Jörg

  • Daniela says:

    Lächelnd und bejahend kann ich Euren Artikel nur bestätigen … bei meinem Einsatz als bloggende Fotografin habe ich ebenfalls diese Erfahrungen gemacht. Die Frage nach dem warum müssen wir uns nicht stellen … ist es das Unwissen zur Technik, weil wir andere Möglichkeiten zur journalistischen Arbeit gehen … oder, oder, oder.
    Danke für den schönen Bericht.

  • Alex says:

    Schöner Artikel mit vielen wahren Worten!
    Insbesondere die „NOCH mehr Blogger“-Frage wird sicher als Klassiker noch lange in Erinnerung bleiben und auch das „aggressiv“-Statement ist jetzt schon legendär. Der letzte Absatz fasst es vorzüglich zusammen: es gibt noch viel zu klären und wir reichen allesamt die Hand, diesen Dialog unermüdlich zu führen.

  • Ina says:

    Sehr schöner Artikel! :-)

  • susi says:

    Dieser Artikel bezieht sich ja nur auf EUCH und die anderen :). Nett. Aber gibt es auch Inhalte? :)

    • Christoph says:

      Hey Susi,
      was meinst du mit Inhalte?

      Über die Reise haben wir alle ja schon in unseren eigenen Blogs ausführlich geschrieben. Die Artikel sind auch alle hier oben verlinkt – im Absatz ab „Zwei Tage und unzählige Eindrücke…“

      Schöne Grüße,
      Christoph

  • Leon says:

    Schöner Artikel!
    Ich kann aber die Sorge der Journalisten nachvollziehen. Auch wenn das nicht eure Sorge sein darf.
    Die Printmedienbranche ist im Wandel, man hat Angst um seine Stellen.
    Aus deren Sicht sieht das so aus: Jahrzehntelang musste man sich durchbeißen, durchboxen, ausstechen, gegen andere behaupten, um eine gute Stelle zu erhalten die einigermaßen sicher schien und plötzlich kommen immer mehr junge Leute daher die offensichtlich ohne „seriösen Verlag“ ohne „klassische Journalistenausbildung“ Bloggs eröffnen die Menschen anziehen.

    Natürlich will kein Blogger einem Journalisten direkt seinen Platz auf einer Konferenz wegnehmen, die Auflage schwächen oder sogar seine Stelle gefährden. Aber genau das passiert durch die Bloggerscene ganz automatisch und ungewollt.

    In meinem Studium (Tourismus Management) haben tatsächlich viele die fvw gelesen, einige haben es aber auch sein lassen, da man viele schöne Infos über Bloggs wie diesen erhält. (mich eingeschlossen). Vor der Bloggerzeit gab es gar keine andere Möglichkeit, Eindrücke ohne Reisen zu sammeln, außer solche Blätter zu lesen.

    Brechen wir das mal runter:

    Jahr 2000: Blogs unbedeutend: Es gibt 100 sehr interessierte „Touristen“, die fvw muss 50 Auflagen verkaufen um rentabel zu sein. 80 Touristen kaufen die ftw. Die Tui vergibt 10 ihrer 10 PK-Plätze an Journalisten. Alles super!

    Jahr 2012: Blogs immer professioneller, ziehen viele Leser an. 100 sehr interessierte „Touristen“, 20 davon lesen Blogs, 60 kaufen die ftw. Die Tui vergibt 10 PK-Plätze an Journalisten und Läd noch 2 Blogger zum antesten ein.

    Jahr 2016: Generationenwechsel macht sich mehr und mehr bemerkbar, Blogs erfreuen sich weiter zuwachsender Leserschaft. 100 sehr interessierte „Touristen“, 40 davon lesen Blogs, 40 kaufen die ftw. Die Tui vergibt 7 Plätze an Journalisten, 3 an Blogger. Warum auch mehr? Man merkt, dass die Auflagen der Zeitung runter gehen, die Werbeausgaben und die Überzeugung von Journalisten lohnen sich nicht mehr so wie früher.

    Die Zeitung gerät in Bedrängnis, muss Journalisten entlassen, die Auflage reduzieren.
    Angebot und Nachfrage. Eine limitierte Anzahl von Reisebegeisterten verteilt sich über mehrere Informationsarten.

    Das ist nicht euer Problem, die Medienwelt ist im Wandel, ihr profitiert davon und das ist auch gut so. Trotzdem kann ich die Angst der Journalisten nachvollziehen weil diese nicht unbegründet ist, genau deshalb ist deren Angst und Schreckhaftigkeit auch so groß.
    Sicherlich, durch Flexibilität in der Anpassung an die neuen Gegebenheiten kann ein Teil kompensiert aber niemals in dem Maß ausgeglichen werden. Wer von euch schon in den Printmedien gearbeitet hat, weiß was für ein hartes Pflaster dies ist. Die guten Zeiten sind in dem Bereich leider schon lange vorbei. Die Journalisten müssen sich wohl leider damit abfinden, dass es zu viele von Ihnen gibt.

    • Nina says:

      Lieber Leon, danke noch einmal fürs herunterbrechen der Fakten. Natürlich verstehen wir, dass Journalisten Angst um ihre Position haben. Aber das ist eben wie du richtig gesagt hast weder unser Fehler noch der Fehler von Unternehmen wie TUI, die nun verstärkt auf Blogger setzen. Sie wären schön blöd würden sie es nicht tun. Es ist eben an der Zeit MIT der Zeit zu gehen und sich Veränderungen anzupassen, dass liegt sowohl an jedem Einzelnen als auch an den Verlagen. Dort hingehen, wo der Leser ist oder in Printprodukten einen deutlichen Mehrwert bieten (ich kaufe noch immer gute Magazine). Davon sind viele Verlage aber leider noch weit entfernt. Beim Travel Industry Club diesen Monat in Berlin wurde über die Digitalisierung der Reiseindustrie gesprochen und alles was ich hier von Verlagen gehört habe war „Paid Content“. Willkommen im Jahr 1998. Das zB. ist meiner Meinung nach der völlig falsche Weg. Aber das soll hier auch garnicht Thema sein.

      Die Musikindustrie hat bekanntlich auch erstmal 5 Jahre gejammert, dass keiner mehr CDs kauft bis sie dazu überging MP3s anzubieten.

      Was ich damit eigentlich sagen will ist, dass nur ein offener Umgang mit der Materie „Blog“ einem die Angst nehmen kann und einen vielleicht dazu veranlassen sich mal an die eigene Nase zu fassen.

      • Leon says:

        Definitiv richtig. Ich bin positiv überrascht, dass die sonst sehr träge TUI in der Hinsicht früh reagiert hat.
        Allerdings wird auch der offene Umgang der Journalisten mit Bloggern weder deren Jobs retten noch ihnen die Angst nehmen. Es wird einfach eine Verlagerung stattfinden und einige werden auf der Strecke bleiben. Wie du schon richtig sagst, ist das nun mal der Wandel der Zeit.
        Aber genau deshalb kann ich den Journalisten ihre Verbitterung nicht ganz übel nehmen. Das sind die Charakterlichen Auswirkungen der Existenzangst, da fällt es den meisten Menschen schwer nett und rational zu bleiben.
        Ich wollte mit meinem Kommentar übrigens nicht auf euch anspielen sondern den Hintergrund des Verhaltens beleuchten, das kommt nicht von ungefähr und ist in der Situation nur menschlich.

        • Nina says:

          Wie gesagt, alles richtig und nachvollziehbar. Ich wollte nur eben sagen dass Verbitterung leider Niemanden weiterbringt. Offenheit und Flexibilität aber schon. Das ist aber eher eine Grundsatzfrage.

          Aber wie Christoph weiter unten noch einmal betont hat, die Erfahrungen waren bisher eigentlich durchweg positiv und es gibt eigentlich keinen Grund zur Klage ;)

  • Bjoern Habegger says:

    Juchee :) Ich fühle mich an mein erstes Event als „Blogger“ unter Journalisten zurück erinnert. Das war sehr ähnlich ;) Ich finde es spannend, dass es in anderen Themengebieten, genau die gleichen Stereotypen gibt .. noch ..

  • Yvonne says:

    Ach wie schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Aber mal zur Diskussion: Wieviele Radiojournalisten waren dabei? Wieviele TV-Journalisten? Oder mal generell: Wie reagieren denn Radio und TV auf Blogger? Haben die auch „Angst“? Viele Blogger machen Videos und oder Podcasts, warum wird uns Bloggern immer die direkte Verwandschaft zum Print nachgesagt? Können wir nicht einfach was ganz Eigenes sein? Wie haben denn die Printjournalisten reagiert als es auf einmal Radio- und dann auch TV-Journalisten gab? Das würde mich wirklich mal interessieren.

    • Leon says:

      Nur mal ganz kurz angerissen, mit dem Thema kann man wahrscheinlich mehrere Doktorarbeiten füllen:

      -> TV ist durch den technischen Hintergrund schon starkt limitiert. Die wenigsten haben das Equipment professionelle Serien und Filme zuhause zu drehen und auf Blogs zu stellen. Mal abgesehen von dem monetären Aufwand für entsprechende Sets etc.
      -> Beim Radio spielt noch die Reichweite eine Rolle. Viele hören Radio noch im Auto und auf der Arbeit. Aber auch hier findet derzeit ein Wandel statt und die Werbeeinnahmen beim Radio brechen nicht umsonst ein.

      Bloggen ist meiner Meinung dem Print tatsächlich am ähnlichsten. Optisch, Inhaltlich. Mit verhältnismäßig wenig Aufwand kann eine gute Qualität geliefert werden. (Im Gegensatz zu Audio / Video)
      Bloggen wird etwas eigenes Bleiben. Es wird nie das Printmedium ersetzen aber es wird zu einer stärkeren Verlagerung kommen. Weg von den Printmedien was zu einer Verringerung der Auflagen führt. Man kann sein Bedürfnis nach Printmedien leicht durch einen Blogg stillen. Ich kaufe z.B. gar keine Zeitschriften mehr. Will ich was zum Thema Reisen lesen reicht mir vonunterwegs.de absolut.
      Aus dem Grund ist Blogg derzeit im wesentlichen für Print eine Konkurrenz , Audio Video wird wohl auch kommen, aber ich denke das dauert noch ein paar Jahre.

  • Elena says:

    Vielen Dank für diesen ausführlichen und wirklich interessanten Beitrag. Ich kann eigentlich sehr positiv für ein „Gemeinsam“ von Bloggern & Journalisten sprechen und auch über keinerlei Befindlichkeiten berichten, aber dazu habe ich natürlich auch erst ein paar solcher Events erlebt, in denen Blogger & Journalisten (sehr positiv, sehr inspirierend und aneinander interessiert) im Rahmen von Presse- & Bloggerreisen aufeinander getroffen sind.

    Dass die Medienhäuser stark im Wandel begriffen sind, weiß man spätestens, wenn man mit Journalisten & Mitarbeitern von großen österreichischen Tageszeitungen wie DiePresse oder dem KURIER spricht. Von Entlassungen, „Zusammenlegen von Print & Online“, Strukturwandeln mit vielen Fragezeichen ?? etc. ist da die Rede – und gleichzeitig diese Unsicherheit, wie viel eine Werbefläche im Netz gegenüber einer (oft relativ klaren Preisstruktur) in einem Printmedium tatsächlich wert ist (siehe Diskussion rund um Melvin & Keith’s ROI Online Calculator, um den Wert von Blogs & Social Reach zu messen und sich im Kampf um finanzielle Nachhaltigkeit und Sicherung seiner Position zu behaupten: http://www.roionlinecalculator.com)

    Kurz: Ich finde es sehr spannend zu beobachten, was hier in Österreich und natürlich auch international geschieht, und freue mich sehr im Dialog mit Journalisten, TV-Journalisten & Bloggern von allen Seiten aktuelle Inputs zu erfahren. Soviel steht fest: Die wendigsten & flexibelsten unter uns werden am Ende triumphieren, das war schon beim Siegeszug der (kleinen, flinken) Säugetiere nach den (ausgestorbenen) Dinosauriern so.

    ;-)

  • Christoph says:

    Ich möchte ganz generell auch nochmal etwas loswerden, das im Artikel oben keinen Platz hatte…

    Seit Januar 2011 bin ich hauptberuflich als klassischer Reisejournalist unterwegs. Ich schreibe für Reisemagazine, Tageszeitungen und Online-Medien. Dass ich meinen Video-Reiseblog gestartet habe, kam nebenbei, weil ich eh viel unterwegs bin und einfach Lust drauf hatte. Bedeutet: Ich stehe in dieser Diskussion eigentlich genau in der Mitte.

    Ziemlich schnell wurde der Blog größer und die Reisen für den Blog häufiger. Das, was mir auf diesen Reisen zu jeder Zeit von den klassischen Journalisten entgegen gebracht wurde, war ernsthaftes Interesse an dem, was ich tue. Sie wollten wissen, wie das Ganze funktioniert, wie man so einen Blog aufsetzt und wie man ihn bekannter macht.

    Die schönste Erinnerung habe ich an einen Mittsechziger(!), den ich in Brighton traf. Es schien, als würde er während unseres Gesprächs ernsthaft darüber nachdenken, auf seine – sorry – alten Tage auch noch mit dem Bloggen anzufangen. Wie wunderbar!

    Da saß ein gestandener Mann vor mir, der sein Leben lang mit Notizblock und Fotoapparat durch die Welt gereist ist – und der offenbar fand, dass es auch jetzt noch nicht zu spät für ihn ist, mit der Zeit zu gehen. Ob er mit dem Bloggen nun tatsächlich anfängt oder nicht, spielt keine Rolle. Die Message war: Es ist wichtig, immer noch hungrig zu sein!
    (Stichwort: Wandel in der Medienlandschaft.)

    Auch in Dubai waren ganz, ganz viele nette und interessierte Journalisten, die sich mit uns auseinander gesetzt haben – das zeigt der Artikel auch recht deutlich, denke ich. Nur kannte ich auf der anderen Seite diese Art von Gegenwind bis dato gar nicht.

    Sollten hier Journalisten mitlesen, die entweder mit in Dubai waren oder auf anderen Reisen Bekanntschaften mit Bloggern gemacht haben: Schaltet euch gerne ein. Wie sind eure Erfahrungen miteinander?

    So long,
    Christoph

  • Dirk says:

    Herzlichen Glückwunsch: Reiseblogger (ich kam über einen Facebook-Link auf diese Seite) haben offenbar die Sache mit den ethischen Bedenken, die leider nur ein Teil der professionellen Journalistenkollegenschaft überhaupt noch bei irgendwas zu haben scheint, gleich ganz übersprungen. Man lässt sich von einem Reiseveranstalter durch die halbe Welt fliegen, um – ja was eigentlich seinen Lesern zu berichten, was man nicht auch von zu Hause aus hätte googlen können?

    Oder geht es einfach darum, irgendwo dabei zu sein, bisschen Traveller-Easy-Jet-Set auf kleiner Flamme mitzunehmen, zu Hause ist ja jetzt auch bald Winter, brrr, und, hey, Reisen bildet, das wusste schon der Opa – und hinterher kann oder will man erstaunlicherweise nichts Wesentliches berichten? Was möglicherweise damit zusammenhängt, dass das Programm eines Reiseveranstalters ja erstens nichts Wesentliches ist (außer für den Reiseveranstalter selbst); und dieses Programm zweitens eigentlich nicht mal eine Vorstellung braucht: Man druckt einen Katalog, mittlerweile stellt man dessen Inhalt auch mit ein paar irgendwie zusammenprogrammierten Online-Features auf seine Website, und – oops! – das ist dann das, was man in anderen Läden sein Verkaufssortiment nennt. Da kann man sich als Kunde umschauen, hier mal die Nase rümpfen, da mal was gut finden, am Ende was kaufen – aber kann man außer durch Testen darüber berichten?

    Oder ist Berichterstatten im weitesten Sinne überhaupt gar kein Tätigkeitsfeld von Bloggern? Die Werbeindustrie immerhin lässt sich für die offenkundige Dienstleistung, „Unternehmensziele zu kommunizieren“ ordentlich bezahlen; Blogger scheinen das auch gratis resp. für ein Flugticket nach Dubai hinzukriegen. Klingt nach einem Scheißgeschäftsmodell. Außer man lässt sich für die Dienstleistung doch bezahlen, muss es aber zum Glück nicht als „Werbung“ kennzeichnen. Weil das für alle ja okay und offenkundig ist: Im Blog verschwimmen einfach die Grenzen von „Redaktionellem“ und Anzeigenfeld.

    Als Reporter, Redakteur, Vielflieger (insofern Mitumweltverschmutzer) und mittlerweile ausschließlich selbstzahlender / auf Redaktionskosten Reisender (frühere Arbeitgeber hielten es angesichts schon in den Nullerjahren rapide zusammengestrichener Redaktionsreiseetats für opportun, dass sich Autoren und Redakteure für eine vermeintlich gute Geschichte auch mal einladen ließen) schäme ich mich bereits ausreichend für Teile meines Berufsstandes, deren wesentliches Lebensziel darin zu bestehen scheint, PR-Reisen und ungerechtfertigte Journalistenrabatte abzugreifen. Das scheinbar vollkommene Fehlen irgendeiner dahingehender Selbstreflexion bei Bloggern nicht nur des Reisegenres verschlägt mir dann aber doch den Atem.

    Immerhin: Das Gerede über das Verhältnis von offenkundigen PR-Journalisten (deren Berufsstand von mir aus sehr gerne sehr schnell aussterben darf) und Bloggern nimmt anscheinend bereits Züge der endlosen Selbstbespiegelung unter professionellen Medienleuten an. Auch dazu: herzlichen Glückwunsch. Dann wissen die Leser auch in Zukunft, was sie exakt: gar nicht brauchen. Cheers, Dirk

    • Christoph says:

      Hallo Dirk,
      danke für deine (stark ausgeprägte) Meinung.

      Es besteht überhaupt kein Zweifel, dass eine von der Redaktion bezahlte Reise die beste aller Lösungen ist. Dazu, dass du es bis dahin geschafft hast, möchte ich zur Abwechslung mal dir (und zwar ernsthaft) gratulieren. Dass es von diesen Magazinen/Zeitungen in Deutschland nicht mehr viele gibt, ist kein Geheimnis.

      Du fragst, ob es die Aufgabe von Reisebloggern ist, Bericht zu erstatten. Ich denke, das beantworten die im Artikel eingefügten Links im Absatz ab „Zwei Tage und unzählige Eindrücke…“. Hier findest du die von uns fünf Kollektivbloggern verfassten Eindrücke aus Dubai: Reportagen, Fotoserien, Videos. Ob das für dich „etwas Wesentliches“ ist, musst du ganz allein entscheiden.

      Deine Behauptung „Im Blog verschwimmen einfach die Grenzen von ‚Redaktionellem‘ und Anzeigenfeld.“ muss ich allerdings entschieden zurückweisen. Denn im Gegensatz zu den allermeisten Reisemedien, und dazu gehören auch viele der Großen, wie ich aus eigener Erfahrung als klassischer Reiseautor weiß, kennzeichnen professionelle Reiseblogger (bei diesem Ausdruck muss es dich ja schaudern) jeden Beitrag, dem eine Einladung zugrunde lag, deutlich und für jeden Leser sichtbar. Hier verschwimmt gar nichts – das ist in klassischen Medien oft anders, wie du weißt.

      Und das Feedback der Leser sowie unsere Klickzahlen geben uns im Übrigen recht. Oder welcher mündige Leser kehrt freiwillig regelmäßig auf einen „gekauften Blog“ zurück? Ich kenne keinen.

      Eine letzte Frage:
      Bist du eigentlich der Musikjournalist Dirk P.? Falls ja: Ist es nicht auch bei Medien wie dem Musikexpress so, dass die Redaktionen mit Gästelistenplätzen für Konzerte und per Promo-CDs bzw. über Online-Plattformen wie dem Music Promotion Network mit neuer Musik versorgt werden? Oder bezahlst du für Konzerte und CDs, über die du für deine Abnehmer berichtest, selbst? Ich kann es mir nicht vorstellen, aber falls ja: Eine erneute (ernst gemeinte) Gratulation!

      Viele Grüße,
      Christoph

      • Leon says:

        Hallo Christoph,

        eine Frage zum „gekauften Blogger“:
        Woran soll der Leser erkennen, dass der Beitrag gekauft ist?
        Das merkt ja meist noch nichtmal der Autor selbst.

        Blogger sind häufig junge Menschen die sich noch recht einfach durch gratis Reisen und Happenings beeindrucken lassen. Unter dieser Begeisterung schreibt man dann natürlich seine Artikel.
        Genau das wissen auch die Unternehmen. Über einen Blogger positive Werbung zu verbreiten ist einfacher und kostengünstiger als den Weg über ein etabliertes Magazin zu gehen.

        Es mag sein, dass ihr so reflektiert seid dies zu merken und kritisch zu bleiben. Aber das trifft auf einen großen Teil der Blogger nicht zu.

        Das kann man gut bei Technik-Bloggs bemerken. Da fühlt sich dann der „kleine“ Blogger sehr geschmeichelt, dass er von Firma XY ein neues Handy zum testen bekommen hat und schreibt dann (mit oder ohne Absicht) positiv darüber. Nur menschlich…

        Beim Reiseblogger kommt dann noch häufig das „Lifestyle“-Gefühl dazu. Das „ich gehöre dazu“ Gefühl. Das ist bei einem Blogger meist leichter zu erzeugen als bei einem gestandenen Journalist.

        Nicht umsonst ist das Thema „Werbung über Blogger“ bzw. „Wie mach ich mir den Blogger nutzbar“ Thema im BWL/Tourismus Studium.

        Und an Dirk: die Grenzen von „redaktionellem“ und Anzeigenfeld verschwimmen in einer Zeitung allerdings ebenso. Dort teils sogar noch krasser. Auch wenn es untersagt ist werden dort häufig Artikel mit passenden Anzeigen publiziert. Da Schreibt z.B Fachblatt XY über die neue A-Klasse und…ups… zufällig wurde direkt auf der gegenüberliegenden Seite eine Anzeige von Mercedes geschaltet.

        • Christoph says:

          Hi Leon,
          es gibt einfach ganz klare Regeln, die professionelle Blogger befolgen, damit alle Beteiligten gleich sehen, was sie da lesen, z.B.:

          – Sollte man auf eine Reise eingeladen worden sein, wird dies per Disclaimer deutlich gemacht: „Die Reise fand auf Einladung von XY statt. Meine Meinung bleibt davon unberührt.“ So oder so ähnlich.
          – Wenn man mal ein Advertorial veröffentlichen sollte, dann steht über oder unter dem Artikel, dass es sich um einen Sponsored Post handelt.

          Gleiches gilt für sämtliche andere Kooperationen mit wem auch immer. Ich kann nur für uns Reiseblogger sprechen: Wir sind – in der Aufmerksamkeit der Branche – noch ganz neu dabei. Viele wissen noch gar nicht, wie man uns anfassen kann/darf/soll. Deshalb ist für uns Transparenz superwichtig.

          Dass es viele Gelegenheitsblogger gibt, die diesen Regeln nicht folgen (wollen), ist uns klar und macht unsere Arbeit nicht einfacher.

          Viele Grüße,
          Christoph

  • Nina says:

    Lieber Leon (und auch lieber Dirk),

    und genau aus diesem Grund gibt es dieses Kollektiv!

    Wir wollen uns dafür einsetzen, dass in der Zusammenarbeit mit Bloggern Standards gesetzt werden, dass beide Seiten sich an Regeln halten. Dazu gehört vor allem Aufklärungsarbeit bei Newbie-Bloggern und auch bei Unternehmen: Was geht, was geht nicht? Was bin ich eigentlich wert? Was kann ich von einem Blogger erwarten, was nicht? Was bringt mir die Zusammenarbeit mit einem Blogger als Unternehmen? Was bringt sie mir als Blogger? Wie gehe ich damit offen den Lesern gegenüber um?
    Wir halten Workshops und Vorträge zu diesen Themen, wir beraten Unternehmen, machen uns die Mühe auf jede einzelne noch so unverschämte Anfrage zu antworten, es findet Austausch mit allen Bloggern statt, wir üben Kritik und greifen unter die Arme. Und das tun nicht nur wir, sondern die meisten anderen Blogger auch. Es ist ein langer Weg, aber uns ist durchaus bewusst, dass noch nicht alles richtig läuft und dass es schwarze Schafe immer geben wird. Aber mit ein bisschen Zeit und Geduld, wird vielleicht alles gut ;)

    Amen.

  • Jürgen Drensek says:

    Ihr Lieben,

    sorry, dass ich mich erst so spät einklinke (um das Klischee zu bedienen, ich war seit Dubai nahezu permanent unterwegs..), aber ich mach es dafür mit vollem Namen. Denn das geht mir hier schon mächtig auf den Keks bei manchen Vornamen-Kommentaren, dass da Leute einfach frei von der Leber weg dummschwätzen, aber vorgeben, ein toller Hecht zu sein, der sich das Recht nimmt, andere Kolleg(inn)en wegen Unethik und Schlimmeren abzuwatschen…

    Nun zu Dubai: ich bin offengestanden etwas überrascht, dass Ihr so ein Gefühl von Lager-Fremdeln gewonnen habt. Oder ich muss da völlig blind und taub gewesen sein. (…was eigentlich nicht meine vorherrschende Tugend ist als Berufsverbands-Funktionär..) Seid Ihr da nicht jetzt auch ein bisschen Mimosenhaft…? ;-)

    Vielleicht dies nur als kleine Anmerkung: wie Ihr Euch vielleicht erinnern könnt, habe ich mich an zwei Abenden sehr bewusst zu Euch an den Tisch gesetzt – eben weil ich beobachten konnte, wie schnell Ihr selbst Rudelbildung betrieben habt und scheinbar unter Euch bleiben wolltet… Das erinnerte mich ein bisschen an die Situation nach der Wende, als die ostdeutschen Journalisten auch immer die aus Asterix bekannte römische Schildkröte beim Run auf die Tische praktizierten. Closed Shop – die anderen bitte draußen bleiben. Und seid ehrlich… wenn ich einige von Euch nicht schon kennen würde, hätte ich das Gefühl von „Eindringling sein“ vielleicht noch stärker zu spüren bekommen… ;-)

    Anyway: Ihr wundert Euch darüber, dass Ihr von den (etablierten) Reisejournalisten neugierig beäugt werdet? Nehmt es als Kompliment. Denn unabhängig von der Qualität Eurer Berichte werdet ihr prominent zur Kenntnis genommen. Neue Reisejournalisten, die zum ersten Mal dabei sind beim Auflauf – niemand würde von ihnen Notiz nehmen. Hier kommen 10 relativ junge Menschen, die, wir wir jetzt ehrlicherweise beim Überfliegen des Dubai-Outputs erkennen, auch nur mit Wasser kochen – und es wird zum Revolutiönchen hochstilisiert ;-)

    Ich glaube, es geht gar nicht so sehr um Existenzängste bei Journalisten. Es geht um das Grundverständnis, wie (Reise-)Berichterstattung zu sein hat. Wenn man sich Euren Output durchsieht – die lässig nebenbei geschossenen Bilder (die nur in der Collage wirken), die persönlichen Befindlichkeits-Zeilen im Erlebnisaufsatz Dubai, oder auch die etwas oberflächlichen Versuche von Story-Telling – dann muss man einfach konstatieren, in klassischen Medien hättet Ihr bei der redaktionellen Abnahme Diskussionen provoziert und Überzeugungsarbeit leisten müssen. Weil eben klassischer Journalismus anders funktioniert. Daher kommt das Fremdeln, wie mir viele Journalisten-Kolleg(inn)en zugaben: Ihr macht unbekümmert Euer Ding (Journalisten finden es vielleicht etwas leichtgewichtig) und die öffentliche Diskussion stellt es so dar, als sei dies der neue Standard… Das wurmt die Klassiker… Also seid nachsichtig, wenn man Euch Fragen stellt nach Eurer Auffassung von (Reise-)Journalismus. Es soll keine Provokation sein, sondern ein Annäherungsprozess, bei dem beide voneinander vielleicht etwas lernen können..

    Schön finde ich, dass Ihr unten den Arbeiten den Disclaimer setzt „Die Reise fand auf Einladung von XY statt“ Das ist auch Position der VDRJ für die klassischen Medien. Transparenz. Aber den zweiten Satz könnt Ihr Euch wirklich schenken: „Meine Meinung bleibt davon unberührt“ – das klingt einfach nur manieriert und hat eh keine nachprüfbare Aussagekraft. Für Eure Meinung steht Ihr als Person – mit oder ohne Sätzlein :-)

    auf ein nächstes Mal..
    Jürgen

    • Christoph says:

      Hallo Jürgen,
      schön, dass du dich einschaltest!

      Ich fang mal hinten an:
      Beim Satz der „unberührten Meinung“ bin ich persönlich ganz bei dir. Ich halte ihn für nicht notwendig. Nichtsdestotrotz ist er auf vielen Blogs gängige Praxis – deshalb habe ich ihn in meinem Kommentar erwähnt. Das handhabt nun mal jeder anders. Danke jedenfalls für den Denkanstoß.

      Wie der Artikel bereits aufzeigt, gab es durchaus interessante und produktive Dialoge mit anderen Journalisten. Es wurden Fragen gestellt, Diskussionen übers Bloggen geführt und etwas für die beidseitige Annäherung getan. Die Gespräche mit dir gehörten ebenfalls dazu – weil du zwar sehr kritisch, aber dabei konstruktiv bist. Alle Mitlesenden, die nicht dabei waren, wissen spätestens nach deinem Kommentar hier, was ich damit meine.

      Dennoch wundere ich mich, dass du zunächst „offengestanden etwas überrascht“ bist von unserem Gefühl des Lager-Fremdelns, um dann weiter unten doch zuzugeben, dass „daher (…) das Fremdeln“ kommt, wie „viele Journalisten-Kolleg(inn)en zugaben“. Da scheint es ja also wirklich eine Barriere gegeben zu haben, die für uns alle unsichtbar und doch zu spüren war.

      Dass wir Blogger uns stets gemeinsam an einen Tisch gesetzt haben, halte ich für nicht sonderlich diskussionswürdig. Man setzt sich grundsätzlich gerne zu den Menschen, die man kennt und mag. Und die beiden Tage kannten ja noch mehr Szenen als die in Abendbuffetkulisse. Wir alle haben uns tagsüber mit den anderen ausgetauscht – ich selbst traf mich z.B. mit klassischen Kollegen, die ich bereits von anderen Arbeiten als Reisejournalist (Geschichten mit mehr Tiefgang, du weißt schon… ;-) ) kenne und schätze.

      Und doch waren da eben zwischendurch diese – aus unserer Perspektive durchaus – bemerkenswerten Situationen, die diesen Artikel schmücken. Woher kommt diese/r Angst/Groll/Unsicherheit? Du lieferst ja ebenfalls ein paar Vermutungen. Fakt ist jedenfalls: Von uns ist keiner mit pieksenden Kommentaren auf die Journalisten zugegangen. Vielleicht wegen unserer komfortablen Position als branchenrebellierender (gähn…) Underdog. Vielleicht aber auch einfach aus Respekt.

      Ich freue mich sehr auf ein nächstes Mal,
      Christoph

  • Wochenrückblick 48 | Kristine Honig says:

    […] Blogger vs. Journalisten taucht immer wieder auf. Schön zu diesem Thema die Kommentare im Artikel Das Reiseblogger-Kollektiv in Dubai. Schöner Einblick in die gegenwärtige […]

  • Blogger vs. Journalisten (Part I) – Ab jetzt frei nach Darwin? - Lilies Diary says:

    […] Artikel zu diesem Thema HIER, HIER und HIER Flattr this Pin It Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze […]

  • Karsten Lohmeyer says:

    Ich glaube, dass (wir) Journalisten auf keinem Fall auf einem zu hohen Ross sitzen sollten. Vielmehr müssen wir uns ganz, ganz schnell die Techniken der Blogger-Szene zu eigen machen – und uns mit Qualität, Ehrgeiz und Kompetenz in den Konkurrenzkampf stürzen. Sonst geht es und wie den Dinosauriern. Denn im Endeffekt entscheiden die Leser/User und funktionierende Geschäftsmodelle darüber, ob und wie wir weiter unser Geld verdienen werden.

    Übrigens: Der Beruf des Journalisten ist nicht zugangsbeschränkt, jeder, der etwas veröffentlicht, kann sich in Deutschland Journalist nennen, Ausbildung hin oder her. Für mich sind Blogger also eher eine neue Art von Journalisten, den Ansatz des Reiseblogger-Kollektiv, Standards bei der Berichterstattung und im Umgang mit Unternehmen zu entwickeln, halte ich deshalb für den richtige Weg.

    Interessanterweise hat mich (ich bin klassischer Journalist mit hoher Web-Affinität) die Dubai-Reise der TUI übrigens zu meinem ersten Blog-Beitrag auf lousypennies.de inspiriert – die Diskussion hier kannte ich noch gar nicht. Es zeigt aber, wie brennend das Thema aktuell ist. Und dass sich eigentlich viel mehr Journalisten überlegen sollten, zum Blogger zu werden,,,

  • Götz A. Primke says:

    uff, sind hier schon viele Kommentare. Hab jetzt nicht alle gelesen… =;)

    Ein toller Artikel, sehr schön geschrieben. Ich hatte ja im Vorfeld Eurer Reise schon hier darüber berichtet:
    http://www.legourmand.de/2012/11/04/tui-erkennt-die-zeichen-der-zeit-und-ladt-reiseblogger-zur-prasentation-der-sommerprogramme-ein/

    Eine neugierige Frage: War die Kollegin von der fvw etwa die Martina Feyerherd? Der hatte ich letztes Jahr bei der Club Med PK in Valmorel schon mit meiner Sofort-Berichterstattung eingeheizt. Sie dachte, sie hätte noch Zeit, den Artikel zu schreiben, doch meiner war schon online, da konnte die Redaktion in HH wohl nicht warten… Wir haben uns auch supergut verstanden. Ich kann von meiner Seite aus bisher glücklicherweise von keinen Dissonanzen mit Print-Kollegen berichten.

    Herzlichst,
    Götz

  • Dubai Reise mit TUI: Hoch hinaus im Schlaraffenland? says:

    […] [HIER GEHT'S ZUM FOTOALBUM: DUBAI 2012] Info: Ich wurde von TUI Deutschland zur Programmpräsentation nach Dubai eingeladen. Ein schöner Artikel über das Verhältnis zwischen Bloggern und klassischem Print auf o.g. Event sowie Diskussionen zu Ethik und Moral finden sich übrigens auch beim Kollektiv. […]

  • Sandra says:

    Ich kann mich den Ausführungen von Leon nur anschließen. Die Medienbranche ist in den letzten Jahren durch das Internet einem starken Wandel unterzogen worden, der noch längst nicht abgeschlossen ist. Besonders stark davon betroffen sind nun einmal auch die Printmedien und Wirtschaftszweige, die von ihnen abhängen, wie Druckereien. Immer mehr Druckereien melden aufgrund der Auflageneinbrüche Insolvenz an, wie jüngst die Prinovis. Die Bildzeitung versucht, verstärkt im Internet Geld zu verdienen, wie zum Beispiel durch die Einführung von Bild plus. All diese Veränderungen betreffen auch die Reisemagazine. Ich persönlich nutze zum Beispiel auch fast nur noch Reiseblogs, da man so am schnellsten an Informationen zu allen möglichen Reisezielen gelangt.

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