Category: 7 Fragen an


Lisa Tramm über ihr Projekt „Bahnland“, bei dem sie mit Rucksack und Bahn durch Deutschland reisen will, was die BahnCard 100 damit zu tun hat und warum Nachhaltigkeit bei dieser Reise so wichtig ist.

#1 Wer bist du und wie bist du zum Bloggen gekommen?  

Hallo ich bin Lisa, 25 und komme aus dem hohen Norden Schleswig Holsteins, aus Nordfriesland. Aufgewachsen bin ich in der sehr kleinen aber schönen Touristenstadt Tönning. Nach meinem Abitur 2008 zog es mich nach Berlin. Dort habe ich 3 Jahre lang in dem Studiengang angewandte Medienwirtschaft/ TV Producing studiert und habe die Hauptstadt kennen und lieben gelernt. Seit Anfang letzten Jahres arbeite ich als Marketing Assistentin bei einer Umwelt-Medien Stiftung. Die Arbeit im Umweltbereich hat mich sehr gewandelt und geprägt und ich versuche nachhaltig und ökologisch zu leben. Ende letzten Jahres gewann ich die BahnCard 100 bei einem Fotowettbewerb. Meine Entscheidung mit dieser Karte in der Tasche das Land zu bereisen, brachte mich auf die Idee, über meine Reise zu bloggen. Ich bin also was das bloggen angeht noch in den Kinderschuhen und taste mich langsam heran. Ich wollte aber meine geplante Reise für andere Deutschland-Interessierte festhalten und bin selbst sehr gespannt auf das Abenteuer, nicht nur auf das Reisen sondern auch auf das Bloggen.

#2 Reiseland Deutschland und das mit dem Rucksack, hast du da schon Erfahrungen gesammelt?

Was den typischen Backpack-Urlaub angeht, habe ich bisher noch keine vergleichsbaren Reisen angetreten. Mit dem Rucksack von einem Ort zum nächsten reisen, war bisher nur ein Traum. Aber Ich liebe das Reisen und habe schon einige Flecken der Welt gesehen. Von Deutschland kenne ich natürlich den Norden und einige Städte wie Berlin, Dresden und Hamburg. Als ich kleiner war, haben meine Eltern mit uns oft Urlaub in Deutschland gemacht. Daher war ich bereits in Thüringen, dem Harz oder im Schwarzwald. Aber es gibt noch so viel mehr in Deutschland zu entdecken und genau das will ich nun tun.

#3 Dein Blog steht vor allem auch unter dem Zeichen „Nachhaltigkeit“. Warum hast Du dich gerade für das Thema entschieden?

Urlaub heißt für viele einfach abschalten und entspannen. Hauptsache weg aus dem gewohnten Umfeld und in den Flieger steigen, um sich die Sonne im Süden auf den Bauch scheinen zu lassen. Leider heißt Urlaub eben auch oft der Ausstieg aus der Verantwortung. Gerade die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit werden beim Urlaub sehr weit hinten angestellt. Allein die Anreise mit dem Flugzeug ist ein absoluter Klimakiller. Da ich nun die Möglichkeit habe mit einem sehr nachhaltigen Verkehrsmittel zu reisen, finde ich es sehr passend, sich auf diesem Wege in den verschiedenen Gegenden Deutschlands umzusehen. Kann man in jeder Stadt einen Bioladen finden? Gibt es Orte die auffallend ökologisch ausgerichtet sind? Wie weit ist Deutschland in Sachen Nachhaltigkeit? Ich hoffe durch meine Reise und meine Erfahrungen andere Menschen anzuregen, ihren nächsten Urlaub auch etwas nachhaltiger zu gestalten und vielleicht auch einfach mal das Heimatland zu bereisen und zu erkunden.

#4 Was erwartest Du von Deiner Reise? Worauf freust Du Dich am meisten?

Schwer zu sagen. Ich freue mich auf das gesamte Abenteuer. Frei und flexibel zu sein, dorthin zu fahren wohin ich gerade möchte. Einen Tag in Köln verbringen und den nächsten in Westerland. Ich muss keinem konkreten Reiseplan folgen, weil ich irgendwelche Tickets gebucht habe. Gefällt es mir in einer Stadt besonders gut, bleibe ich einfach länger. Außerdem bin ich sehr gespannt auf all die netten, noch fremden Leute, die ich durch couchsurfing kennenlernen werde und freue mich auf ihre zusätzlichen Tipps. So hoffe ich eben bei meiner Reise nicht nur Deutschland sondern auch die Menschen in Deutschland kennenzulernen.

#5 Welche sozialen Netzwerke wirst du während Deiner Reise nutzen? Wie kann man live mit dabei sein?

Verfolgen kann man meine Reise auf meinem Blog, auf dem ich meine Erlebnisse teilen werde. Natürlich findet man mich auch auf Facebook und ich werde auch meine Startnext Community, die mir hoffentlich bis zum 17. Mai finanziell auf die Sprünge hilft, während meiner Reise auf dem Laufenden halten.

#6 Du möchtest ein Buch über die Aktion schreiben. Wird der Blog danach auslaufen? 

Genau, als Endziel meiner Reise möchte ich meine Erfahrungen, Erlebnisse und Kuriositäten, die mir während der Bahnfahrten unterkommen, in einem Buch vereinen und veröffentlichen. Ich wollte nicht nur herumreisen sondern am Ende meiner Reise etwas haben, das ich weitergeben kann. Was danach mit meinem Blog passiert, habe ich noch nicht durchdacht. Ich muss sagen, bisher gefallen mir die Anfänge meines Bloggens sehr gut. Vielleicht bleibe ich also einfach dabei und starte weitere Projekte. Je nachdem wie mir das Reisebloggen gefällt.

#7 Wie finanzierst Du Dein Projekt?

Um mein Projekt zu finanzieren, habe ich Bahnland auf der Crowdfunding-Seite startnext.de online gestellt und dort mein Vorhaben genau beschrieben. Das Konzept des Crowdfundings finde ich klasse, denn durch die Hilfe vieler können durch zahlreiche kleine Unterstützungen auch private Projekte, wie meins realisiert werden. Ich denke Crowdfunding ist eine tolle neue Möglichkeit seine eigenen kreativen Ideen zu verwirklichen. Ich hoffe nun natürlich auf viele Begeisterte, die auch mir helfen wollen mein Projekt Bahnland umzusetzen. Das gewünschte Geld meiner Kampagne wird zu einem Teil in die Reise an sich gesteckt und zum anderen Teil in die Produktion meines Buches.

Vielen Dank, wir sind gespannt!

Kontaktmöglichkeiten:

BLOG URL: www.bahnland.tumblr.com

EMAIL: lisatramm@hotmail.com

FACEBOOK: www.facebook.com/bahnland

TUMBLR: www.bahnland.tumblr.com

Sonstige Kontaktmöglichkeiten: www.startnext.de/bahnland

 

 

 

Aus der Serie „7 Fragen an…“ – heute mit Janett Schindler.

1. Wer bist du und wie bist zum zum Bloggen gekommen?

Ich bin Janett, Anfang 30, geboren in Thüringen, lebe seit 10 Jahren im Rheinland. Das Bloggen hat eigentlich angefangen, als ich für meine liebe Mom ein Internettagebuch mit meinen USA-Erlebnissen machen wollte. Jeden Tag berichtete ich ihr so von Übersee und hatte dann plötzlich doch ein paar Leser mehr… Das hat mich angespornt weiterzumachen.

2. Hat dein Blog einen speziellen Fokus (eine Nische) oder worüber schreibst du?

Mein Blog ist eigentlich kein ausschließlicher Reiseblog, hat aber die Tendenz dahin. Thema sind vorrangig Kurz- und Wochenendreisen, aber auch Wellness. Aber ich glaube so richtig festlegen kann ich das derzeit noch nicht.

3. Welchen beruflichen Hintergrund hast du?

Ich komme aus dem Bereich Informationsverarbeitung. Ich habe eine Ausbildung als Dokumentationsassistent gemacht, ein paar Semester BWL studiert und arbeite seitdem im Bereich Forschung an der Uniklinik in Düsseldorf.

4. Welche sozialen Netzwerke sind für dich wichtig und wie nutzt du sie?

Rückmeldungen auf Berichte findet man am ehesten auf Facebook, deshalb finde ich diese Community wichtig. Zunehmend nutze ich aber auch Twitter und Picasa, um aktuelle Themen kurz und knackig zu präsentieren.

5. Was sind für dich die 5 wichtigsten Richtlinien, an denen sich die Reisebloggercommunity orientieren sollte? Was geht, was geht nicht?

Schwierige Frage.

  1. Impressum und die Beachtung der rechtlichen Punkte (Bild, Textrechte)
  2. Bloggereise – Berichte als solche kennzeichnen (hier ist die Frage wieweit eine Kennzeichnung erfolgen soll, reicht ein Hinweis „auf der Pressereise bla bla“
  3. Unique Content (eigene Bilder und eigene Texte verwenden)
  4. Engere Verknüpfung (Vorteil gegenüber normaler Presse) durch Verlinkung von Berichten und Austausch zu Reisezielen
  5. ggf. Zertifikate vergeben (ähnlich wie Tüv), wenn gewisse Standards da sind (mindestanzahl von eigenen Blogberichten zum Thema Reise, Impressum vorhanden), oder ein Scoringverfahren (kommt ja vermutlich bei eBuzzing)
  6. Glaubwürdigkeit auch durch eigeninitiierte Reise-Bericht ohne Sponsoring.- Hintergrund erhöhen.

Sind jetzt 6 Stück, hoffe das ist auch okay :D

6. Wo siehst du dich und deinen Reiseblog in einem Jahr?

Ich will ein paar Reisen aus meiner Vergangenheit aufarbeiten, ggf. steht ein Wechsel mit den Reiseberichten auf die Domain www.teilzeitreisender.de an. Hier muss jedoch erst ein Konzept für die Seite stehen. Ich kann für dieses Projekt nur einen begrenzten Zeitraum veranschlagen, da ich mit einer Vollzeitstelle in einem anderen Bereich nur „Teilzeitreisender“ bin :D

7. Welche Kooperationen bietest du auf deinem Blog an und welche Erfahrungen hast du bisher damit gesammelt?

Bisher gab es schon einen Gastbeitrag über den Gardasee, desweiteren war ich im Rahmen einer Bloggerreise von Kreativreisen Österreich in Wien, Schwechat und dem Burgenland unterwegs und ich bin Blogger auf dem Blog von HRS. Mit allen drei Kooperations-Arten habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Bei HRS kann ich über Wunschthemen bloggen und habe mehr themenbezogenere Leserschaft als auf meinem Mischblog www.blo-g.info Presseevents und Reisen bin ich offen gegenüber eingestellt, möchte aber die Waage halten zwischen selbst finanzierten Reisen und „Blogger-Reisen“.

Vielen Dank, Janett!

Erreichen könnt ihr Janett unter folgenden Kanälen:

BLOG URL: www.blo-g.info

EMAIL: info@blo-g.info

FACEBOOK: https://www.facebook.com/shortgcut

TWITTER: https://twitter.com/#!/blo_ginfo

GOOGLE+: https://plus.google.com/102782823409275419463

XING: https://www.xing.com/profile/Janett_Schindler

PINTEREST: http://pinterest.com/janettbloginfo/blo-g-info/

INSTAGRAM: http://web.stagram.com/n/bloginfo

Hanna Kleber

Hanna Kleber ist Gründerin und Geschäftsführerin von KPRN network, eine der führenden PR- und Marketing-Agenturen für Tourismus in Deutschland.

1. Frau Kleber, Wann haben Sie persönlich Blogger zum ersten Mal wahrgenommen?

Blogger spielen für uns bereits seit mehreren Jahren eine zunehmend große Rolle. Insbesondere in den letzten zwei Jahren haben sich Blogs auch in Deutschland als ernstzunehmender Kanal für unsere PR-Arbeit etabliert.

2. Was war Ihr erster Gedanke, als Sie von der Gründung des Reiseblogger Kollektiv gehört haben?

Spannend! Und endlich hört sich etwas nach Struktur an im Blogger-Dschungel. Darum haben wir das Kollektiv auch gleich zu uns in die Agentur eingeladen. Der Austausch war, so denke ich, für beide Seiten extrem wertvoll.

3. Inwieweit haben Ihre Agentur bzw. Ihre touristischen Kunden bisher mit Reisebloggern zusammengearbeitet?

Wir planen inzwischen Bloggerreisen genauso wie klassische Pressereisen. Je nach Zielgruppe des Kunden sind Blogger in Deutschland unverzichtbar geworden. Bei der Planung der Bloggerreisen gibt es ein paar Besonderheiten, so benötigen sie bereits während der Reise genug Zeit, um die Blogbeiträge zu schreiben. Bei Destinationen wie Namibia oder Northern Territory und sicherlich auch in bestimmten Regionen in Thailand und Südafrika ist es beruhigend zu wissen, dass ein Blogger nicht ständig online sein muss. Denn das ist an manchen exotischen Orten der Erde, wie ich finde, zum Glück noch nicht der Fall.

4. Wie unterschiedlich handhaben die von Ihnen betreuten Destinationen den Umgang mit Blogs und Social Media?

Wie schon gesagt kommt es auf die Zielgruppe des Kunden an. Generell hegen eigentlich alle unsere Kunden Interesse an Bloggern und natürlich an Social Media. Darum ist es extrem wichtig, die einzelnen Blogger zu kennen und zu wissen, wie sie arbeiten. Wie bei jeder PR-Aktion spielt auch hier am Ende das Ergebnis die wichtigste Rolle. Darum warten wir natürlich auch auf eine einheitliche Bewertungsgrundlage von Blogbeiträgen. Leider gibt es dafür noch nicht DIE Lösung, und das macht es gerade bei eher konservativen Kunden schwierig, sie von Bloggerreisen und den anschließenden Beiträgen zu begeistern. Manche reagieren zögerlich, weil keine klare Messbarkeit gegeben ist.

5. Was macht für Sie eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem Reiseblogger aus?

Da gibt es für uns keine Unterschiede zu den klassischen Medien. Erfolgreich bedeutet, tatsächlich in dem besprochenen Umfang auf den festgelegten Kanälen zu berichten. Vorher wird geklärt, welche Zahlen der Blog liefert, das ist die Entscheidungsgrundlage für viele unserer Kunden. Die Blogs mit den meisten Lesern werden natürlich bevorzugt ausgewählt. Natürlich schauen wir aber auch, ob der jeweilige Blog thematisch zu unseren Kunden passt und ob er vom Layout etwas her macht. Bisher können wir jedenfalls sagen, dass sich die Kooperationen mit Bloggern erfreulich unkompliziert und zufriedenstellend gestaltet haben.

6. Wie wird Ihrer Meinung nach die weitere Entwicklung der neuen (Blog-)Medien die touristische Medienlandschaft beeinflussen?

Ich glaube, dass es immer mehr einher gehen wird, bzw. dass sich das eine und das andere befruchten. Schauen Sie sich die Magazine, die Tageszeitungen an: Jeder hat heute eine App oder zumindest einen Online-Auftritt. Anders geht es meiner Ansicht auch nicht in dieser mediengeprägten Welt, in der es sekündlich neue Meldungen gibt. Für die touristische Medienlandschaft sehe ich ein großes Potential, wenn sie beide Bereiche nicht voneinander trennt. Im Gegenteil können sich beide hervorragend ergänzen. Es wird immer Menschen geben, die Papier in der Hand halten wollen. Das ist ja auch ein haptisches Erlebnis, das es so in der digitalen Welt nicht gibt. Bilder und Emotionen, von denen die Tourismusbranche lebt, können in der digitalen Welt um Videos und Filme erweitert werden. Das ist doch toll! Heute kann ich hören und sehen, wie es in Chile ist. Das war früher gar nicht möglich.

7. Inwieweit nutzen Sie persönlich und Ihre Agenur Social Media?

Wir nutzen Social Media sehr aktiv und haben bereits vor einigen Jahren ein eigenes Team dafür gegründet. Neben unserer Visitenkarte im Web, unserer Website kprn.de, sind wir bei Facebook, Twitter und Pinterest präsent. Ich persönlich musste mich zugegebenermaßen zuerst an die sozialen Medien gewöhnen. Inzwischen bin ich selbst bei Facebook und finde es toll, dass ich miterleben kann, wo meine Freunde und Bekannten sich aufhalten und was sie bewegt. Mein Sohn und meine Tochter führen mich gerade in die Welt von Twitter ein. Ob das meins wird, weiß ich noch nicht. Spannend ist es allemal!

Vielen Dank für das Interview!

Kontaktmöglichkeiten: KPRN network

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Norman Röhlig, Publisher von i-ref.de, selbständiger Kommunikationsberater und Autor für Welt Online, über Lifestyleblogs, Reisen und Authentizität im Netz.

#1 Wer bist du und wie bist zum Bloggen gekommen? Sieht du I-REF überhaupt als Blog? Was ist der Unterschied zwischen einem online-magazin und einem Blog?

Hi, Norman hier, ein 31-jähriger Vogtländer, der seit 11 Jahren in Berlin verweilt und seit 5 Jahren die strahlende Selbstständigkeit befeiert. Via RSA MEDIA, ein New Media House mit Sitz in Berlin Mitte, haben wir, das sind Isa, Thang, Jessie und meine Person, uns neu erfunden und schlagen uns seither als Kommunikationsberater in allen Fragen rund ums Thema Web 2.0 durch. Darüber hinaus gehöre ich seit 4 Jahren zum Autorenpool von Welt Online (Ressorts: Panorama, Kultur & Reise) und gründete im Sommer 2009 die Plattform I-REF.DE, ein Online-Kulturmagazin und gleichermaßen unser Projekt des Herzens.

Die Frage nach Blog oder Magazin verlor sich über die Jahre im Diskurs: PR-, Werbe und Media-Agenturen als auch die hiesige Blogosphäre listen I-REF zu 90 % in der Kategorie Blog, obgleich der redaktionelle Leitfaden vielmehr dem eines Magazins entspricht. Zudem hat ein Großteil der Artikel eher kommerzielleres Interesse als unbedingt den Drang die persönliche Meinung mitzuteilen – was den Titel I-REF „Magazin“ einmal mehr stärkt.

#2 Neben Kunst, Kultur, Musik und anderen Themen habt ihr auch die Kategorie Reise. Welche Gewichtung hat Reisen bei euch auf dem Blog und wie wird das im Vergleich zu anderen Themen von euren Lesern angenommen?

Ein spezifisches Interesse an Kunst, Kultur oder Musik geht – zumindest nach meinem Verständnis – mit der Welt des Reisens einher. An dieser Stelle nur eine Sparte zu bedienen war niemals Ziel von I-REF – unser Claim tönt nicht umsonst „Everything is interesting“. Ein Großteil der Leser hat Freude daran, die I-REF Autoren bei ihren Erkundungstouren im Ausland zu begleiten und kann sich gleichermaßen für die neue Kunstausstellung in Kreuzberg oder neue musikalische Strömungen interessieren.

Ferner gibt es keine Themen, die besonders ins Gewicht fallen, tendenziell lässt sich jedoch beobachten, dass sich gerade der Reisekanal auf I-REF großer Beliebtheit erfreut, was nicht zuletzt an den traumhaften Einladungen und Kooperationen liegt, die wir in den letzten Jahren erfahren durften. Allein 2012 haben wir über 30 Trips/Reisen realisiert.

#3 Es gibt I-REF ja mittlerweile seit 2009. Wie hat sich das auch im Hinblick auf Zahlen entwickelt? Kannst du da neuen Bloggern eventuell auch ein paar Tipps geben?

Traffic- und Fanwachstum sind zweifelsfrei wichtig für die erfolgreiche Vermarktung von Inhalten. Viel wichtiger ist jedoch die kontinuierliche Bereitstellung von interessanten Themen, ein gewisses Maß an redaktioneller Kompetenz und grundlegendes Verständnis für Marken – auch eine Destination ist eine Marke – und deren Bedürfnisse. Anderenfalls wird es wohl bei der „verrückten“ Partyeinladung bleiben und der gewünschte Leserzuwachs fällt aus. Folglich ist auch bei I-REF die Leserzahl kontinuierlich gestiegen, was gleichermaßen mehr Verantwortung fordert. Ca. 150.000 Leser schauen dato monatlich vorbei, diese wollen auch entertained werden.

#4 Wie wichtig ist die Zusammenarbeit unter Bloggern? Kannst du da aus der Lifestlyeblogosphere mal ein bißchen aus dem Nähkästchen plaudern? Wie sieht es da bei euch aus?

Gesunder Austausch ist das A und O. Via RSA stehen wir ohnehin konstant mit Freunden und Playern der „neuen Medien“ im Kontakt und erarbeiten gemeinsam effiziente Konzepte/Ideen oder treffen uns aus privatem Interesse. Doch steht am Ende der Glaube an ein gesamtes Netzwerk, nicht an einem bestimmten Verteiler, wie beispielsweise Reise, Fashion oder Technikblogger.

#5 PR und Blogger – wie passt das zusammen? Welche Erfahrung habt ihr da mit I-REF gesammelt? Wie können Blogger mit Unternehmen zusammenarbeiten ohne ihre Unabhängigkeit zu verlieren? Was geht und was geht nicht für euch?

Es herrscht eine faire und notwendige Koexistenz zwischen Medienschaffenden und PR/Kommunikationsagenturen. Jedoch gibt es einen feinen – sehr wichtigen – Unterschied: Für die notwendige Authentizität hat nach wie vor der Medienschaffende, der Blogger, Redakteur, Journalist Sorge zu tragen. Dies ist nicht die Aufgabe der PR. Die Blogosphäre hingegen dreht diesen Spieß gerne mal um – was ich schade finde.

Zudem ein weiterer eher undurchsichtiger Punkt: In klassischen Medien werden werbliche Inhalte seit Jahren erfolgreich gekennzeichnet. Professionelle Blogs haben dieses Verfahren erfolgreich adaptiert und ihren Seiten entsprechend angepasst, doch nach wie vor verliert sich die restliche Blogosphäre gerne im endlosen Diskurs um „werbliche Inhalte auf Blogs“!

Bei I-REF unterscheiden wir – wie bei klassischen Medien – zwischen Advertorial, Textanzeige und freien redaktionellen Inhalten.

#6 Die Reiseblogger Community hat ihren eigenen Reiseblogger Kodex veröffentlicht. Was hältst du davon und sollten Blogger aus anderen Themenbereichen auch etwas vergleichbares entwickeln?

Initiativen dieser Natur sind wichtig, um daran zu erinnern, dass Berichterstattung nach wie vor in der Hand des Seitenbetreibers und nicht in der Hand der Marke liegt. Die Frage nach weiteren Themenbereichen stellt sich für mich jedoch nicht – vielmehr wäre ein genereller Social-Media-Leitfaden als Dachmarke ein spannendes Ziel.

#7 Wo siehst du dich und I-REF in einem Jahr?

Natürlich wünsche ich mir weiterhin ein kontinuierliches Wachstum für I-REF und glückliche Kunden bei RSA. Doch wird mir mehr und mehr bewusst, dass ich meinen wunderbaren Traum längst lebe. Stetig „heute hier und morgen dort“ zu sein ist ein absolutes Geschenk. Wenn es vorerst so bliebe, wäre ich alles andere als traurig.

Vielen Dank!

Kontaktmöglichkeiten:

BLOG URL: www.i-ref.de
EMAIL: roehlig (at) rsa-media.de
FACEBOOK: http://www.facebook.com/irefmag
TWITTER: https://twitter.com/irefmag
LINKEDIN: http://www.linkedin.com/

juergen-drensek

Jürgen Drensek hat in über 30 Jahren Reisejournalismus schon so einiges erlebt – und 12 Jahren lang als Vorsitzender der „Vereinigung Deutscher Reisejournalisten“ (VDRJ) viele Entwicklungen mitgeprägt. Gleichzeitig ist der Ehrenpräsident der Berufsvereinigung nicht nur TV-Produzent, sondern testet mit seinem wöchentlichen Podcast „Was mit Reisen“, der sich an die Profis im Tourismus wendet, die Möglichkeiten des Internet für sich aus. Ein Gespräch über die Reiseblogger-Szene, ethische Guidelines und die Zukunft des Reisejournalismus.

Reiseblogger haben sich jetzt einen Kodex gegeben, finden Sie das notwendig oder eher egal?

Ich finde es immer sinnvoll, wenn man sich einen Kodex gibt – noch besser ist, wenn man sich an einen Kodex auch hält. Es ist gut, dass Reiseblogger sich nun Guidelines geben, die ja im Prinzip journalistischen Standards entsprechen. Wichtig ist, dass man als Blogger erkennt: Die Zeit der Unschuld ist vorbei. Sobald ich kommerziell erfolgreich sein will, muss ich Kompromisse bei der Unabhängigkeit eingehen. Geld wird niemandem hinterhergeworfen. Damit sind immer Erwartungen verknüpft.

Welche Erwartungen sollten das sein, und wie sieht die Realität aus?

Jeder Journalist würde natürlich lieber unabhängig reisen, jedoch lassen das vor dem Hintergrund der niedrigen Honorare die eigenen Budgets in der Regel nicht zu. Und die meisten medialen Auftraggeber wollen Reisekosten nicht übernehmen. Weil die touristische Industrie aber ein naturgemäßes Interesse an redaktioneller Berichterstattung hat, schafft sie durch Recherche-Einladungen ihre eigene Voraussetzung. Das ist die – natürlich suboptimale – Ausgangslage. Im Kodex der VDRJ steht jedoch, dass wir uns bei Einladungen niemals verpflichten, ob und wie wir hinterher berichten.

Je nachdem, für welches Medium ein Autor schreibt, wird dies natürlich unterschiedlich umgesetzt. Vor allem ein freier Journalist mit eher bescheidener Verbreitungsmöglichkeit fühlt sich psychologisch vielleicht mehr dem Einladenden verpflichtet, als eine Edelfeder einer großen Wochenzeitung…

Wenn ich eingeladen werde, bin ich dankbar im Sinne einer guten Erziehung. Aber im Professionellen darf man nie vergessen, dass der Einladende es nicht altruistisch tut. Redaktionelle Berichterstattung mit ihrer implizierten Glaubwürdigkeit ist ein teures Gut. Im Vergleich zu klassischer Werbeschaltung sind die Kosten für den Aufwand einer Pressereise geradezu extrem günstig. Das wissen auch professionelle PR-Experten. Man muss also nicht zu dankbar sein… Nur eines darf man nicht: glauben, hier würde sich ein großes Büffet für Gratis-Urlaub anbieten. Es wird schnell durchschaut, ob ein Autor, egal ob Blogger oder klassischer Journalist, ein Interesse am Thema hat oder nur ein Schnorrer ist.

Gibt es da nicht Probleme mit der Glaubwürdigkeit, wenn man eingeladen wird?

Das Problem, ob ein Blogger generell seine Integrität verliert – nur weil er durch einen touristischen Partner eingeladen wird, und damit überhaupt erst die Möglichkeit bekommt, darüber zu berichten – ist nicht das virulente Thema.  Der entscheidende Punkt ist: Ich lasse mich nur dahin einladen, wenn ich weiß, dass das Thema mich interessiert, und es vor allem meine Zielgruppe interessiert. Der Einladende weiß dann auch, dass er nur einen Artikel erwarten kann, der in dieses Genre, zu dieser Zielgruppe passt.

Als Blogger ist gar nicht so wichtig, wie eine Geschichte zustande kommt, ob auf Einladung oder nicht – sondern die Frage muss sein: Ist sie relevant für die Zielgruppe, die ich erreichen will? Dann stellen sich auch weniger diese moralischen Unsicherheiten, denn ich betone noch einmal: Eine Einladung ist immer nur die Ermöglichung einer Recherche, und keine Verpflichtung für eine positive Berichterstattung.

Man sollte am Ende des Artikels einen kurzen Hinweis geben, durch welche Umstände die Arbeit ermöglicht wurde. Das fordert auch die VDRJ, und es wird bei Verlagen mehr und mehr Standard. Der Leser eines seriösen Mediums und eines etablierten Blogs weiß aber trotzdem, dass der Autor nicht seine Meinung aufgegeben hat. Und dies muss dann auch nicht zusätzlich erwähnt werden.

Wie ist das bei Beiträgen, die tatsächlich bezahlt werden?

Wenn Geld für eine Berichterstattung fließt, dann haben wir es nicht mehr mit Journalismus zu tun, sondern mit Corporate Publishing. Journalismus wird nie von demjenigen bezahlt, über den man berichtet. Wenn eine Lohnschreiberei gegen Geld vereinbart wurde, dann muss das dem Leser sehr deutlich gemacht werden.

„Unabhängigkeit“ ist eines der zentralen Argumente, mit denen Blogger angetreten sind – und deshalb reagieren Internet-Leser sehr empfindlich, wenn sie das Gefühl bekommen, dass ein Blogger nur noch ein Schönschreiber der Industrie ist. Und deshalb sollte ein Autor ganz genau drauf achten, dass er auch bei bezahlten, gekennzeichneten Advertorials nichts tut, was gegen seine Überzeugung ist.

Es entsteht dann ein Problem, wenn ich Dinge als toll beschreibe, für die ich bezahlt wurde, dieses aber nicht nach außen deutlich mache. Das ist der Todesstoß für jeden Blogger, wenn die Glaubwürdigkeit auf der Strecke bleibt.

Sehen Sie Blogger als Konkurrenz zum traditionellen Reisejournalismus oder eher als Bereicherung?

Ein Blogger ist bisher oftmals eher eine Art Reporter, der subjektiv berichtet, was er erlebt. Ein klassischer Journalist ist ein Einordner – er sieht etwas, vergleicht es und versucht, es einzuschätzen. Es gibt eine Bereicherung für beide Seiten: Journalisten erkennen, dass der persönliche Kontakt, die vertrauensvolle Nähe zum Empfänger der medialen Botschaft immer wichtiger wird; dass man sich als Marke etablieren muss. Berichterstattung ohne Empathie scheint überholt. Man muss sich neue Formen überlegen; vielleicht sich auch bewusst verletzlich machen als Journalist: etwa für seine Meinung einzustehen, sich nicht zurückzuziehen hinter verschwurbelten Formulierungen. Blogger dagegen können von Journalisten Struktur lernen, also das Einordnen von Erlebnissen durch Fachwissen.

Es gibt sicherlich eine gewisse Verwunderung bei manchen Journalisten über die große Aufmerksamkeit, die Blogger momentan als Pioniere dieser neuen Medien bekommen – ohne dass diese Aufmerksamkeit immer inhaltlich berechtigt wäre. Dazu kommt, dass auch viele Reisejournalisten nur von dieser Arbeit nicht leben können und natürlich Existenzangst haben, wenn der Kuchen noch kleiner wird.

Aber sind Reiseblogs und traditionelle Berichte überhaupt vergleichbar; nicht zwei unterschiedliche Produkte?

Nein, sie sind nicht vergleichbar. Traditionelle Medien müssen immer ein weites Spektrum haben und haben meistens nicht diese klar begrenzte Zielgruppe. Mit meinem Reiseradio-Podcast zeige ich das ja anschaulich: Im klassischen Radio könnten die Beiträge in dieser Art und Ausführlichkeit niemals laufen, aber für die Touristikbranche sind sie eine Goldader. Das ist mein USP. Und daraus generiere ich auch einen (zugegeben noch kleinen) Teil meines Einkommens.

Interessant wird es, wenn mehr und mehr Journalisten mit ihrem professionellen Hintergrund das Internet als Medium für sich entdecken und ein gesunder Konkurrenzkampf entsteht.

Aber man braucht ja auch eine Kompetenz, mit den neuen Möglichkeiten und Anforderungen des Internet technisch, stilistisch wie auch inhaltlich umzugehen, und daraus etwas Stimmiges zu machen…

Ja, natürlich. Ein Beispiel: Ich komme ja aus der Film-Ecke, und mir würde ein Film bei YouTube von den Nutzern um die Ohren geschlagen werden, wenn ich ihn im Stil eines klassischen TV-Features produzieren würde. Das bedeutet, dass Journalisten sich hier neu orientieren, neu lernen müssen, und viele fremdeln noch sehr. Nicht als passiver Nutzer von Angeboten im Internet, aber als Produzent von Inhalten.

Die erste Frage, die ich von Kollegen im Zusammenhang mit dem Reiseradio oft gestellt bekomme, ist, was ich denn damit verdiene? Im Vergleich zu meinem Tagessatz als Filmproduzent ist das natürlich lächerlich. Aber wer heute nicht anfängt, Erfahrungen sammelt und sich eine technische und inhaltliche Expertise verschafft, wird sich in drei Jahren umgucken, weil er den Zug dann verpasst hat. Jeder Journalist, der heute glaubt, bloggen und Internet-Produktion sei nur ein Zeitgeist, wird ganz böse aufwachen.

Blogger und professionell – zwei Worte, ein Widerspruch?

Bei manchen bisher ganz sicher. Da wird bei aller Liebe zur individuellen Pflege seiner Groupies versucht, mit lauwarmem Wasser zu köcheln. Wenn ich als Blogger ein größeres Publikum erreichen will, muss ich professionelle Standards haben. Stilistisch, vor allem aber auch bei Recherche und Meinung: Wenn ich etwas schlecht finde, reicht es nicht, dies nur zu sagen, sondern ich sollte auch sagen, warum. Aber es gibt auch hoch professionelle Blogger. Viele von denen haben ja auch einen journalistischen Background.

Ich finde es immer wieder beglückend, wenn ich einen Blog entdecke, der mich fasziniert, der mich überrascht, der mir neue Blickwinkel zeigt. Man wird ja auch etwas betriebsblind als Fachjournalist, und ich bedaure manchmal, dass ich mich nicht einfach unverbildet über etwas freuen kann. Dass ich einfach irgendwo hinkomme und sage: Ach, das ist jetzt aber schön – und nicht immer sofort im Kopf der Filter angeschaltet wird, mit was man es vergleichen müsste, oder ob es auch kritische Punkte gibt. Ich finde es sehr erfrischend, wenn Blogger mir diesen Blickwinkel zurückgeben des etwas naiven Reisenden, der sich freut, die Welt und die Menschen kennenlernen zu dürfen. Wenn das noch verbunden ist mit besonders tollen Fotos, Videos, oder Beschreibungen von Dingen, die man bisher übersehen hat, dann liebe ich es, diese Blogs zu verfolgen.

Vielen Dank!

Kontaktmöglichkeiten:

www.reiseradio.org „Was mit Reisen“
E-Mail:  reiseradio (at) me.com

Andy

Andreas Jaritz von Nomad Earth erzählt heute in 7 Antworten von sich und seinen Ideen für die Zukunft.

Wer bist du und wie bist zum zum Bloggen gekommen?

Mein Name ist Andreas und ich bin Co-Gründer von Nomad Earth – Outdoor Sport | Faires Reisen | Horizonterweiterung. Zum Bloggen dürfte ich wohl aufgrund meiner Ausbildung (Studium Kommunikationswissenschaften) und meinem exzessiven Interesse für Medien und Information gekommen sein.

Hat dein Blog einen speziellen Fokus (eine Nische) oder worüber schreibst du?

Mario Hainzl und ich haben Nomad Earth vor ca. zwei Jahren mit der Idee gegründet, ein eigenes Magazin zu machen, das Abenteuersport und Reisen mit ökosozialen Themen verbindet und Nachhaltigkeit und Respekt gegenüber Menschen und Natur in den Vordergrund stellt. Ich selbst bin begeisterter Surfer, Wanderer, Trekker und Langzeitreisender. Viele meiner Beiträge sind thematisch daher in diesen Bereichen angesiedelt. Wir berichten oft von interessanten Sozialprojekten, Themen aus dem Bereich nachhaltiger Tourismus (versuchen uns hier auch in der Aufklärungsarbeit) und wollen die Leser mit inspirierenden Reisestories bedienen. Paddeln, Kayaken, Klettern gibt es auch bei uns. Manche Sportarten sind leider noch unterrepräsentiert. Hier wollen wir weiter ausbauen.

Welchen beruflichen Hintergund hast du?

Ich bin selbständiger Berater für strategische Unternehmenskommunikation mit starkem Fokus auf Crossmedia Marketing und Content Creation.

Welche sozialen Netzwerke sind für dich wichtig und wie nutzt du sie?

Auf jeden Fall Facebook an erster Stelle, Twitter immer wieder in Schüben. In letzter Zeit habe ich tumblr für mich entdeckt. Viele Netzwerke probiere ich aus, nutze sie aber kaum. Facebook nutze ich für unsere Fanpages von Nomad Earth und unserem Surffilmprojekt The Old, the Young & the Sea. Gerade die Nomad Earth Community ist besonders aktiv auf Facebook. Das geht weit über das reine Posten von Artikeln oder schönen Bildchen hinaus. Da sind die Leute sehr aktiv, helfen uns mit coolen Tipps und sind auch voll bereit, sich einzubringen. Wir versuchen, so oft es geht Content zu bringen, der nicht schon 1000 mal durchgekaut wurde. Facebook ist daher ganz schön aufwendig. 

Twitter nutze ich größtenteils zur Informationssuche bzw. um interessanten Content zu finden und um zu lernen. Auf Twitter bin ich nur zwischendurch mal selbst aktiv, da höre ich lieber zu. Ansonsten sind Dienste wie delicious (Bookmarking) und Stumble Upon sehr sehr wichtig.

Was sind für dich die 5 wichtigsten Richtlinien, an denen sich die Reisebloggercommunity orientieren sollte? Was geht, was geht nicht?

Uff, Richtlinien? Schwer zu sagen. Derzeit passiert gerade viel in Richtung Professionalisierung und Kommerzialisierung in der Reiseblogger Community. Was nicht (mehr) für mich geht, ist dieses teilweise pseudohafte Idealistentum innerhalb der Blogging Szene (Blogger lassen sich nicht kaufen…diese Themen). Jemand der ernsthaft einen Blog aufbauen möchte und sein „Hobby“ zum Beruf machen will, der muss sich auch irgendwie finanzieren. Das heißt man wird auch von der Branche Geld annehmen (müssen). Dies sollte jeder Blogger einfach klar kommunizieren und den Lesern ersichtlich machen. Was für mich nicht geht, ist so zu tun, als wäre man total unabhängig und im Endeffekt lässt man sich aber die Blogging Reise von A bis Z durchfinanzieren. Das ist auch gekauft werden! Daher sollte man sich als Blogger genau überlegen, wofür man steht, was man machen will und was nicht bzw. wie man von den Lesern wahrgenommen wird.

Wo siehst du dich und deinen Reiseblog in einem Jahr?

In meiner idealen Welt ist www.nomadearth.com in einem Jahr ein Medium neben weiteren aus dem Hause Nomad Earth. Den Anfang dazu machen wir gerade mit dem in unserem Umfeld entstehenden Cornwall Reiseführer Eat Surf Live und dem Dokufilm Projekt The Old, the Young & the Sea. Ich würde mich freuen, wenn wir es schaffen, dass die Leute Nomad Earth mit gewissen Kernwerten und Inhalten verbinden. Der Blog soll dann zum zentralen Knoten werden.

Welche Kooperationen bietest du auf deinem Bog an und welche Erfahrungen hast du bisher damit gesammelt?

Wir haben uns bislang extrem zurückgehalten mit Kooperationen und diese daher auch noch nicht in Packages gepackt. Wir wollten wirklich zuerst lernen, wie das Bloggen funktioniert, welche Kräfte da herrschen, welche Unternehmen wie an das Thema herangehen.

Wir arbeiten zur Zeit an einem Angebot, das alle Bereiche (also Content Strategy, Creation & Publishing, Promotion Kooperationen aber auch Werbung) umfasst. Auf Bestellung wird es bei uns aber keine Retortenartikel geben. Nicht so gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, dass man ständig völlig unreflektiert von klassischen PR Agenturen dazu aufgerufen wird, für ein paar Euros irgendwelche PR Meldungen in „schöne“ Beiträge zu pressen, die zumeist nichts mit den eigenen Themen zu tun haben.

Beim Film- und beim Buchprojekt haben wir erfolgreich Packages für Partner geschnürt. Ich glaube, dass Packaging auch besser ist, als vereinzelt irgendwelche Aktionen zu machen. Das ist zumeist viel aufwendiger als sich mit einem Partner über längere Zeit intensiver zu beschäftigen. 

BLOG URL: www.nomadearth.com
EMAIL: andreas at nomadearth.com
FACEBOOK: www.facebook.com/nomadearth
TWITTER: twitter.com/andreasjaritz
TUMBLR: oldyoungsea.tumblr.com
XING: www.xing.com/profile/Andreas_Jaritz2
PINTEREST: http://pinterest.com/nomadearth/

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Mario Köpers, Executive Director Unternehmenskommunikation der TUI Deutschland, ist ein Vollblut-Tourismus-PR-Profi. Seite 1999 leitet er die Pressearbeit der TUI Deutschland. Zwei Jahre später erhielt er Prokura und wurde Direktor der Unternehmenskommunikation. Nach der Umstrukturierung zur TUI AG wurde Köpers die Gesamtverantwortung aller Presseaktivitäten des TUI Konzerns übertragen. 2006 wechselte Köpers zu Thomas Cook Ag und übernahm dort die Gesamtleitung der Konzernkommunikation. 2007 kehrte er zur TUI zurück. Innerhalb der neu gegründeten TUI Travel PLC wurde er zum Kommunikationsdirektor für Europa Mitte ernannt.

1. Herr Köpers, Sie haben auf Ihrer Sommer Katalog Präsentation  im November zum ersten Mal neben Journalisten auch Reiseblogger eingeladen. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Die „Kommunikationswelt“ und das Medienverhalten unserer Kunden verändern sich. Klassische Medien verlieren an Bedeutung: Die Auflagen von Zeitungen werden kleiner, und einige Blätter wie zuletzt die Frankfurter Rundschau oder die Financial Times Deutschland verschwinden ganz vom Markt. Gleichzeitig informieren sich immer mehr Menschen über das Internet und kommunizieren über soziale Netzwerke. Als touristischer Marktführer darf man vor dieser Entwicklung nicht die Augen verschließen. Die Vision von Bloggern, die live von unserer Programmpräsentation berichten, hatte ich übrigens bereits vor rund einem Jahr. Zuvor hatte ich gelesen, dass bei den großen Präsentationen der internationalen Modelabels mittlerweile auch Blogger in der ersten Reihe sitzen – gleich neben den renommiertesten Modejournalisten. Das fand ich spannend. Ich freue mich, dass wir es dieses Jahr in Dubai nun tatsächlich realisieren konnten.

2. Wie ist ihr Resümee jetzt nach der Veranstaltung über diese Entscheidung?

Ich bin ehrlich gesagt positiv überrascht vom „Output“ der Blogger. Ich glaube unserem Ziel, mit diesem Schritt in den sozialen Netzwerken verstärkt Erwähnung zu finden, um auch von neuen weltoffenen und abenteuer-orientierten Zielgruppen wahrgenommen zu werden, sind wir damit schon mal einen Schritt näher gekommen. Auch in der Bloggerszene wurde das sehr wohl wahrgenommen. Jedenfalls haben wir in der Folge viele weitere Kontakte zu Bloggern gehabt.

3. Welche ethischen Grundsätze wünschen Sie sich in der Zusammenarbeit zwischen Bloggern und der Industrie?

Grundsätzlich gelten hier für mich die gleichen Grundsätze wie in der Zusammenarbeit mit Reisejournalisten. Wenn wir zu einer Pressereise oder zu einer individuellen Recherchereise einladen, dann ist meine Erwartung, dass sich der Journalist oder Blogger bereits im Vorfeld der Reise überlegt, ob er aus dem angebotenen Thema etwas machen kann. Wenn nicht, dann sollte er die Reise gar nicht erst antreten. Leider erleben wir immer wieder, dass einzelne Journalisten während oder nach einer Reise feststellen, „daraus kann man ja gar nichts machen“. Das finde ich unseriös. Nehme ich die Einladung an, dann ist das für mich ein Deal. Wir zahlen und dafür gibt es Berichterstattung. Auf die Inhalte nehme ich nur insofern Einfluss, als dass ich Informationen und Gesprächspartner bereitstelle. Der Rest liegt in der Betrachtung des Journalisten oder Bloggers.

4. Was meinen Sie: gibt es Unterschiede zwischen Reisebloggern und Reisejournalisten und wenn ja, wo liegen diese?

Auf den ersten Blick sind die Arbeitsweisen durchaus ähnlich. Reiseblogger haben ja auch nicht selten eine journalistische Vergangenheit, beherrschen also durchaus ihr Handwerk. Sie sind nur deutlich technikaffiner als der durchschnittliche Reisejournalist, haben zumeist Laptop, Smartphone, Video- und Fotokamera dabei und nutzen das ganze Spektrum sozialer Netzwerke. In Dubai wurde etwa während der Pressekonferenz getwittert, was mich sehr an die Arbeit eines Agenturjournalisten erinnerte. Und später wurde dann während der Ausflüge wie bei Reiseredakteuren fotografiert und recherchiert – aber eben auch gefilmt.

5. Erzählen Sie uns über Ihren Corporate Blog, welche Inhalte erwarten den Leser?

Dazu kann ich noch nicht allzu viel sagen. Das Thema ist in Vorbereitung und wird voraussichtlich im Januar an den Start gehen. Die Kollegen von TUI.com gehen hier voran und werden über eigene Reiseblogs versuchen, zusätzlichen Traffic auf unsere Website zu bekommen. Auch über einen Newsblog wird nachgedacht, hier sitzen wir als Unternehmenskommunikation mit im Boot. Unser Problem ist nur, dass wir mit gleicher Manpower immer mehr Kanäle und Themen bedienen müssen – und dem sind dann leider irgendwann einmal natürliche Grenzen gesetzt.

6. Wie hat TUI bisher in Sachen Social Media kommuniziert?

Wir sind erst vor gut anderthalb Jahren in die sozialen Netzwerke eingestiegen. Zunächst mit Twitter und Facebook, dann auch mit Youtube und Google+. Blogs und Pinterest werden in Kürze folgen. Bislang haben wir hier – verglichen mit anderen großen Unternehmen in Deutschland – nur in der 2. Bundesliga gespielt. Das muss und wird sich ändern. Wir sind kurz vor Verabschiedung einer neuen Strategie und dann wollen wir auf jeden Fall im nächsten Jahr in die Bundesliga aufsteigen und mittelfristig die Champions-League erreichen. Dafür braucht es ein Konzept, das haben wir. Aber eben auch Budget und die richtige Leute, daran arbeiten wir.

7. Wie nutzen Sie selbst Social Media?

Ich finde es beruflich spannend, mich mit neuen Themen auseinanderzusetzen. Und dazu gehört auch Social Media. Auch kann ich mir vorstellen, im nächsten Jahr als PR-Mann der TUI einen eigenen Twitter-Kanal der TUI zu betreiben. Aber privat? Dann bin ich froh, wenn ich mal nicht in den Computer schauen muss. Das überlasse ich meinen beiden Töchtern, die mit elf und 14 Jahren schon die ganze Klaviatur sozialer Netzwerke drauf haben. Das sind unsere Kunden von morgen, und deshalb schaue ich da auch sehr genau hin.

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Marion Schumacher ist Vice President PR and Communications bei den Mövenpick Hotels & Resorts. Sie ist damit für die Entwicklung und Implementierung der globalen Kommunikationsstrategie der internationalen Hotelgruppe zuständig.

Frau Schumacher, Sie sind schon längst Vollprofi in Social Media und seit langem auf allen Kanälen dabei. Wann haben Sie erkannt, dass die Nutzung von Social Media für Unternehmen interessant sein kann?

Das ist schon eine Weile her, denn ich habe seinerzeit für ein amerikanisches Unternehmen gearbeitet und wir waren schon aktiv, als hierzulande in der Hotellerie noch niemand „Social Media“ buchstabieren konnte. Daher habe ich den groβen Vorteil gehabt, die Entwicklung und die Möglichkeiten von Social Media nach und nach zu begreifen und zu verfolgen. Foursquare, Google+, Instagram oder Pinterest – all das gab es damals noch nicht. Ich habe mich dann relativ schnell privat bei Facebook angemeldet. Zu der Zeit, September 2008, gab es erst ca. eine halbe Million Facebook User.

Hatten Sie vor dem Einstieg in Social Media gegen eigene und innerbetriebliche Bedenken zu kämpfen?

Nein, nie. Als meine damalige amerikanische Chefin mir Ende 2007 sagte, sie möchte bei unserem Europa-Kommunikations-Meeting über Social Media sprechen, dachte ich, sie meint eine besondere Form von „Klatsch und Trasch“ PR. Ich hatte zu der Zeit den Begriff noch nie gehört…

Bei Mövenpick Hotels & Resorts arbeiten wir an einer Erweiterung der Plattformen, diese müssen für uns jedoch sinnvoll sein. Wir können und wollen gar nicht überall mitspielen und überlegen uns genau, in welcher Form diese die strategischen Unternehmensziele hinsichtlich Kundenservice, Steigerung der Bekanntheit und Online Distribution unterstützen und integrieren. Die Unternehmensleitung ist offen für unsere Vorschläge, darüber hinaus müssen wir aber adäquate Wege finden, das Verständnis für Social Media nicht nur auf Unternehmensebene, sondern auch in jedem unserer 76 Betriebe zu steigern. Darüber hinaus intensivieren und verfeinern wir das Monitoring und die Analyse der unterschiedlichsten Social Media Networks. Die Analyse von Gästekommentaren in den Review-Plattformen wie Tripadvisor oder Holidaycheck sind darüber hinaus Bestandteil unseres Qualitätsmanagements.

Bei den Tourismus-Managern in den USA, mit denen Sie im Laufe Ihrer Karriere oft zu tun hatten, ist die Zusammenarbeit mit Bloggern weitaus fortgeschrittener als in Deutschland. Was läuft dort anders?

Ganz einfach: Trotz Globalisierung haben wir unsere kulturellen Eigenheiten. Menschen im deutschen Sprachraum sind zum einen grundsätzlich zurückhaltender und skeptischer in vielen Dingen, Amerikaner wiederum begeisterungsfähiger für neue Dinge. Darüber hinaus haben es amerikanische Verlage insgesamt früher verstanden, dass sie sich um Online kümmern müssen. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der Spiegel seine erste Online-Ausgabe bereits 1994 gestartet hat. Viele amerikanische Reisejournalisten haben frühzeitig entweder für Blogs von Publikationen geschrieben oder gar einen eigenen Blog gegründet, auch wenn sie daran zunächst kein Geld verdient haben. Sie waren auch frühzeitiger in der Lage, Kennzahlen vorzulegen wie Technorati Rankings, Click-Zahlen bzw. Unique Visitor-Zahlen. Amerikanische Touristikunternehmen erkannten schnell, dass Social Buzz ein wichtiges Vehikel ist, um neben kommunikativen auch kommerzielle Ziele zu unterstützen wie beispielsweise Traffic-Generierung auf Homepages oder Unterstützung von SEO (Search Engine Optimization). Den nächsten grossen Schritt gab es dann in der Finanzkrise 2008, in der viele Publikationen eingestellt wurden und keiner mehr wusste, wohin die Reise geht. Viele Blogger haben umgehend reagiert und eine Nische besetzt: Sie haben ihre Zielgruppen klarer definiert, eine treue Fangemeinde aufgebaut und schnell, kreativ und umgehend berichtet. Währendessen musste man bei Magazinen teilweise sechs bis acht Monate auf die Berichterstattung warten, wenn diese zwischenzeitlich nicht eingestellt wurden.

Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit Sie als Unternehmen mit Bloggern zusammenarbeiten?

Klare Kommunikation der Erwartungen: Was will der Blogger, was erwarten wir? Dann eine kurze aber klare Information über Kennzahlen zu Reichweite, Unique Clicks, Zielgruppen, inhaltlicher roter Faden, wenn dieser schon bekannt ist, welche anderen Partner sind im Boot sowie die Bereitschaft, sich auf Entdeckungen vor Ort einzulassen. Das wiederum schätzen wir an Bloggern, da diese häufiger flexibler hinsichtlich ihrer Themen sind.

Wir schauen uns jeden Blog an und prüfen – wenn möglich – die Aussagen zu den Kennzahlen. Da gibt es einige Tools. Darüber hinaus befragen wir andere Blogger und bitten um Rat, denn viele kennen sich und sind vernetzt untereinander. Die viralen Effekte von Blogger-Netzwerken sind unglaublich wertvoll für uns.

Wie lautet Ihr Rat an Unternehmen, die Zweifel haben ob sie eine Kooperation mit Bloggern eingehen sollten?

Die Zeiten sind vorbei, in denen Unternehmen Kommunikation und Botschaften eindimensional steuerten. Die Menschen entscheiden heute selbst, mit welchen Organisationen sie in Dialog treten wollen. Unternehmen sollten diese Chance wahrnehmen und die Kooperation mit Bloggern als wichtigen Bestandteil im Kommunikationsmix einbauen. Ich empfehle Unternehmen, Bloggern Fragen zu stellen; unsere Erfahrung hat gezeigt, dass diese oft und gern bereit sind, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Blogger Workshops, RSS Feeds von Blogs über Social Media oder Reisethemen, Blog-Rankings, befreundete Unternehmen fragen… heute gibt unglaublich viele Möglichkeiten, die Spreu vom Weizen zu trennen, wenn man unsicher ist.

Und umgekehrt: welchen Rat geben Sie Bloggern, die gern mit Unternehmen zusammenarbeiten möchten, aber nicht wissen, wie sie die Unternehmen ansprechen sollen?

Reiseblogger sollten eine kurze, knappe Präsentation in zwei Sprachen bereit haben oder am besten gleich mitsenden. Dieser sollte in jedem Fall neben den bereits erwähnten Kennzahlen eine Beschreibung des Blogs bzw. der Schwerpunktthemen aufzeigen. Sie sollten klar sagen, was sie benötigen, auf welcher Basis und was als Geschichte geplant ist. Sie sollten aber auch klar kommunizieren, dass die Authentizität wichtig ist, um Viralität in der digitalen Welt zu erzeugen. Blogger sollten sich ein gewisses Know-how in Google Analytics aneignen, um ggf. Fragen mit Fakten belegen zu können. Und sie sollten sich nicht überschätzen: Nicht jeder Blog rechtfertigt unverfrorene Anfragen und veranlasst Touristikunternehmen aufgrund der Social Media Hype, nun den einwöchigen Urlaub mit der Familie zu sponsern.

Vielen Dank, Frau Schumacher!

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Auf der Website der Welt-Nomadin Conni Biesalski, planetbackpack.de, dreht sich alles rund ums smarte Rucksackreisen. Was sind ihre Ziele für 2013?

1. Wer bist du und wie bist du zum Bloggen gekommen?

Ich bin Conni, 29, lebe und arbeite rund um die Welt seit ich 15 bin. Im Moment wohne ich in meiner Wahlheimat Berlin um etwas durchzuatmen nach den vielen Jahren des nomadischen Daseins, um wieder frische Energie zu sammeln für die nächsten Abenteuer.

Mitte 2011 habe ich angefangen Blogs zu lesen, und war so fasziniert und angetan, dass ich Ende 2011 ich meinen englischsprachigen Blog “A Life of Blue” gelauncht habe. Anfang 2012 habe ich dann gemerkt wie die Reiseblogwelt in Deutschland etwas unterbesetzt ist, speziell im Bereich Backpacken und Weltreisen, und habe nach kurzem Überlegen mir Planet Backpack zum Projekt gemacht und den Blog dann im April 2012 von Indonesien aus offiziell gelauncht.

2. Hat dein Blog einen speziellen Fokus (eine Nische) oder worüber schreibst du?

Planet Backpack ist ein Reiseblog und unabhängiger Guide für Backpacker, Langzeitreisende, Individualreisende, Globetrotter, Nomaden und Vagabunden. Meine Leidenschaft ist es anderen Travelern zu helfen ihren Traum des Reisens und Abenteuerns zu planen und vor allen Dingen zu leben. Das Motto ist: Reise länger, günstiger, smarter – ergo: wie kann ich mit wenig Geld möglichst weit kommen? Sei es eine große Weltreise, ein verlängerter Backpacking-Trip, ein Working Holiday oder um die Welt für immer – Planet Backpack als Community ist ein Ort für Fragen rund ums Rucksackreisen. Der Blog ist eine Sammlung an Ratgebern, online Ressourcen und Reiseführern, die inspirieren und die Leser mit anderen Travelern verbinden sollen. Das ultimatives Ziel von Planet Backpack ist es, eine Gemeinschaft von Reisenden zu kultivieren, die bewusst, nachhaltig und unabhängig die Welt erkunden will, egal ob für einen Monat, für ein Jahr oder für immer.

 Ich habe über Jahre die Welt bereist und im Ausland gelebt und gearbeitet – schade wäre es diese ganzen Erfahrungen einfach für mich zu behalten. Am Wichtigsten ist mir wirklich hilfreich und informativ für angehende Backpacker zu sein. Und auch denjenigen, die es sich nicht zutrauen auf Weltreise zu gehen, zu zeigen, dass es jedem möglich ist, dass es sich jeder leisten kann. Ich möchten den Lesern ihre Unsicherheiten nehmen und sie gleichzeitig für das spannende Unbekannte auf Reisen begeistern.

3. Welchen beruflichen Hintergrund hast du?

Ich habe Kommunikation und Medien bis zum Master studiert. Direkt danach bin ich 2009 mit einem One-Way-Ticket losgereist und habe unterwegs eine Ausbildung zur Tauchlehrerin gemacht, und in Indonesien und Australien gearbeitet.

Als ich dann 2011 zurück kam nach Deutschland, bin ich in die Bereiche Public Relations und Social Media in einer Agentur eingestiegen. Seit 2012 bin ich selbständig und freelance zumeist für Internet Startups. Außerdem mache ich viel Übersetzungsarbeit Deutsch/Englisch und baue WordPress-Seiten. Meine Selbständigkeit gibt mir die Freiheit von überall auf der Welt zu arbeiten – für mich gibt es nicht schöneres als zu wissen, dass ich egal ob in Berlin, Buenos Aires oder Bangkok immer irgendwie mein Geld verdienen kann. Und wenn alle Stricke reissen, dann geh ich wieder Tauchlehrern ;)

 4. Welche sozialen Netzwerke sind für dich wichtig und wie nutzt du sie?

Am meisten benütze ich momentan wohl Facebook und Instagram. Wobei meine Aktivitätslevel und Netzwerke sehr fluktuieren. Letztes Jahr war ich zum Beispiel mega-aktiv auf Google+. Und bis vor ein paar Monaten auch auf Twitter, Pinterest und noch so anderen! Ich habe aber gemerkt, dass es für mich mehr Sinn macht sich auf ein ein, zwei zu konzentrieren und die dann aber richtig und kontinuierlich nutzt.

Auf Facebook poste ich neue Posts, tolle Fotos, Linktipps etc. Und bekomme auch recht viel Traffic aus der blauen Richtung.
Generell würde ich gerne aktiver für Planet Backpack auf Social Media Kanälen sein, aber oftmals geht die Arbeit, die die Moneten nach hause bringt einfach vor!

5. Was sind für dich die 5 wichtigsten Richtlinien, an denen sich die Reisebloggercommunity orientieren sollte? Was geht, was geht nicht?

  • Miteinander statt Gegeneinander. Wenn ich eins nicht leiden kann, dann Konkurrenzdenken und Missgunst.
  • Kooperationen untereinander.
  • Sich gegenseitig bei Fragen und Problemen zur Seite stehen.
  • Immer schön zu sehen: Gastbeiträge von und Interviews mit anderen Bloggern, Support über Social Media (Teilen von Beiträgen), gegenseitiges (freiwilliges!) Verlinken in Blogposts…
  • Professionalität im Umgang mit der Tourismusindustrie.

6. Wo siehst du dich und deinen Reiseblog in einem Jahr?

Ich: Wieder auf Reisen für unbestimmte Zeit. Eventuell auch wieder vordergründig unter Wasser mit den Fischen. So sehr ich Berlin lebe, fällt es mir schwer an Orten Wurzeln zu schlagen. Die Welt ist außerdem zu groß und aufregend um zu lang statisch zu sein :)

Planet Backpack:

  • Ich wünsche mir dass der Blog die erste Online-Ressource für angehende Backpacker ist.
  • Ich plane Ebooks zum Thema Rucksack- und Weltreisen zu schreiben und über PB verkaufen.
  • Und schließlich würde ich gern für die Arbeit etwas kompensiert werden.. Sei es mit kommerziellen Kooperationen oder Werbeeinnahmen.
  • Denn dann ist auch möglich: Mehrere Autoren, die entlohnt werden. Ich muss PB nicht im Alleingang machen – schön wäre es ein Team zu haben, die meine Vision teilt.

7. Welche Kooperationen bietest du auf deinem Blog an und welche Erfahrungen hast du bisher damit gesammelt?

Ich bin grundsätzlich sehr offen für Kooperationen und teste in dem Bereich gerade etwas das Wasser.

Möglich sind:

  • Gesponserte Beiträge
  • Blogger- / Pressereisen
  • Werbung
  • Längerfristige Partnerschaften
  • Gewinnspiele

Schade ist es viele Anfragen zu bekommen, die thematisch total irrelevant sind für Planet Backpack. Da würde ich mir manchmal wünschen die Leute würden etwas besser recherchieren. Auf PB reicht es nur etwas runterzuscrollen oder kurz auf die Über PB-Seite zu klicken. Z.B. Wenn ich Anfragen für Luxushotels bekommen, fühle ich mich fast schon beleidigt ;)

Vielen Dank, Conni! 

Erreichen kann man Conni auf folgenden Kanälen:

BLOG URL: http://www.planetbackpack.de/

FACEBOOK: https://www.facebook.com/planetbp

TWITTER: https://twitter.com/planet_backpack

INSTAGRAM: @conniblue

 

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Manuela Mörtenbäck ist seit August 2012 bei der Tirol Werbung für Pressearbeit in den deutschsprachigen Märkten zuständig. Ihre PR-Erfahrungen hat sie bei mehreren Kommunikationsagenturen und zuletzt als Social Media Managerin bei dem Sportartikelhersteller Burton in Innsbruck gesammelt. Auf ihrem privaten Blog morgenmuffel.in wechselt sie die Seite und ist selbst als Bloggerin mit offenen Augen und Kamera unterwegs. Sie ist zudem eine der wenigen in der Branche, die Twitter selbst aktiv seit langem nutzen. Zum Start in die Wintersaison 2012/2013 unterstützt sie ihr Team bei einer Kampagne im Rahmen derer 15 Blogger und Online-Journalisten in 15 Regionen Tirols eingeladen werden.

1. Du bist einerseits selbst als Bloggerin aktiv und vertrittst andererseits, in deinem Job als Pressesprecherin, eine der größten deutschsprachigen Tourismusdestinationen. Wie einfach lässt sich das trennen? Welche Vor- und Nachteile siehst du darin?

Die Grenze lässt sich hier natürlich nicht so einfach ziehen, wobei ich das nicht als Nachteil empfinde. Durch das Bloggen knüpfe ich Kontakte in der Reiseblogger-Community, die auch für meinen Job wertvoll sind und umgekehrt. Schlussendlich ist es ein Austausch auf zwei unterschiedlichen Ebenen. Wenn daraus auf privater oder beruflicher Ebene Kontakte entstehen, die in einer guten Zusammenarbeit münden, freue ich mich natürlich umso mehr.

2. Welche Social Media Kanäle nutzt du selbst und wo profitierst du mehr von ihnen – im Privatleben oder in deinem Beruf?

Am häufigsten – das heißt täglich – nutze ich Twitter, Instagram und Facebook, dazu kommen noch Foursquare, Pinterest und das Travel Start-Up Everplaces. Wirklich unterscheiden zwischen beruflicher und privater Nutzung kann ich dabei aber nicht. Beruflich profitiere ich sicher von Twitter am meisten – einerseits als Informationsquelle und andererseits natürlich als Networking-Plattform.

3. Wird deiner Meinung nach Social Media die Unternehmensstruktur von Tourismusorganisationen, wie die der Tirol Werbung, in den kommenden Jahren verändern?

Das kommt wohl immer darauf an, in welcher Form ein Unternehmen Social Media selbst nutzt und auch wo und wie es im Unternehmen verankert ist. Bezogen auf die Pressearbeit im Speziellen denke ich das aber auf alle Fälle. Durch Blogger gibt es eine neue Interessensgruppe, deren Art und Weise der Berichterstattung anders aussieht als jene von klassischen Medien.

4. Was ist in deinen Augen der wichtigste Unterschied zwischen Journalisten, Online-Journalisten und Bloggern?

Ich persönliche halte nicht viel davon, Journalisten und Blogger kategorisch in unterschiedliche Schubladen zu stecken. Vielmehr sollte man Journalisten und Blogger gleichermaßen respektvoll behandeln. Ein großer Unterschied ist jedoch nicht von der Hand zu weisen: jener der journalistischen Freiheit. Journalisten haben redaktionelle Vorgaben zu erfüllen und sind einer gewissen Objektivität unterworfen. Blogger sind unabhängiger und haben bedeutend mehr Freiheit in der Berichterstattung. Dafür werden sie im Gegensatz zu Journalisten nicht für ihre Arbeit bezahlt sondern bloggen in der Freizeit.

5. Gibt es einen Austausch über die Zusammenarbeit mit Bloggern mit anderen Tourismusregionen?

Bezogen auf andere Landestourismusorganisationen kann ich das – noch nicht – beurteilen, dazu bin ich zu kurz im Unternehmen. Wünschenswert ist es sicherlich. Innerhalb unserer Region besteht natürlich ein Austausch mit unseren Tourismusverbänden.

6. Gibt es aus deiner Sicht Do’s und Don‘ts für Blogger in der Zusammenarbeit mit Destinationen?

Allen voran ist der gegenseitige, respektvolle Umgang miteinander ein Muss. Destinationen müssen verstehen, dass Blogs keine kostenlosen Werbeplattformen sind und Blogger viel (unbezahlte) Zeit und Mühe in die Berichterstattung investieren. Aus Sicht der Destination wünsche ich mir, dass Destinationen von Bloggern nicht für einen kostenlosen Urlaub ausgenützt werden. Qualitativ wertvolle Reiseerlebnisse sollten auf beiden Seiten immer das Ziel der Zusammenarbeit sein.

7. Welche Form von Kooperationen mit deutschsprachigen (Reise-)Bloggern wünscht du dir für die Tirol Werbung in Zukunft?

Ich wünsche mir, dass sich die Zusammenarbeit mit Reiseblogs intensiviert und diese dadurch langfristige und wertvolle Botschafter für unsere Destination werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, gemeinsam mit Reisebloggern spannende Geschichten auszuarbeiten